City-ForumKleiderbörse in Euskirchen

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Freuen sich über die kauffreudige Kundschaft: Miron (r.) und Amrei Lentges mit ihrer Freundin Jacqueline Weber (l.)

Freuen sich über die kauffreudige Kundschaft: Miron (r.) und Amrei Lentges mit ihrer Freundin Jacqueline Weber (l.)

Euskirchen – Welche Frau träumt nicht davon, ihren Kleiderschrank für wenig Geld mit jeder Menge neuer Kleidung zu füttern?

In Euskirchen bietet der zweimal im Jahr stattfindende „Frauensache(n)-Kleidermarkt“ einiges, was Frauenherzen höher schlagen lässt und die Geldbörse nicht übermäßig strapaziert.

Kein Wunder also, dass am Sonntag schon kurz nach der Türöffnung um 11 Uhr in den Gängen des Euskirchener City-Forums die Luft knapp wurde. Dutzende Frauen schlenderten an den Angebotstischen vorbei, um sich die besten Stücke zu erkämpfen. So auch Dorothee Wessel aus Stotzheim. Sie schleppte schon nach wenigen Minuten eine prall gefüllte Plastiktüte voller Beute mit sich. „Hier ist es günstiger als bei vielen anderen Flohmärkten“, freute sie sich. Und tatsächlich gab es sogar getragene Designerstücke für teilweise unter 20 Euro. „Mein Motto ist es, eine vernünftige Ware zu einem vernünftigen Preis zu verkaufen und die Leute nicht zu veräppeln“, berichtete Verkäuferin Silvia Kolvenbach.

Ihr Konzept ging auf: An ihrem Stand stritten sich zeitweise drei Kundinnen darum, wer den schicken Winterstiefel als erstes erblickt hatte. „Ich bin schon seit zwölf Jahren dabei, habe immer ein gutes Gefühl und mittlerweile sogar einige Stammkundinnen“, erzählte die Bad Münstereifelerin, während sie lächelnd eine Flohmarkt-Bekannte begrüßte.

Freude am Handeln

Auch die Schwestern Miron und Amrei Lentges mit ihrer Freundin Jaqueline Weber waren zufrieden mit dem großen Andrang bei der Kleiderbörse. „Die Leute sind sehr kauffreudig und handeln gerne.“ Wie die drei Freundinnen teilten sich auch andere Verkäuferinnen einen Stand, oft taten dies ein Mutter-Tochter-Duo. Das hat Vorteile.

„Während die andere auf den Stand aufpasst, kann man selber eine Runde drehen“, grinste Miron Lentges. Es gab noch ein weiteres Argument, um beim Flohmarkt als Team aufzutreten: So scheint es nahezu unmöglich, einen der 90 Standplätze zu ergattern, ohne ein ausdauerndes Telefon-Team zu bilden. „Ich habe drei Stunden lang versucht anzurufen, ohne einen zu erreichen“, beschwerte sich eine Kundin am Stand von Ellen Lang-Schlimper und Svenja Sistig aus Nettersheim. Die beiden Freundinnen waren erst „nach ungefähr 100 Anrufen“ erfolgreich.

Solche Probleme hatte Gisela Balcke vom Labyrinth-Verein nicht. Als Mitorganisatorin von „Frauensache(n)“ war es selbstverständlich, dass sie einen guten Standplatz bekam – seitlich in Höhe der Bühne mit einem guten Blick auf das Geschehen. Neben ihr nutzten einige Frauen verstohlen den Bereich hinter dem Vorhang als provisorische Umkleidekabine.

Keine Kleiderbörse für Männer

In anderen Ecken drückten sich etwas verloren dreinblickende Männer herum. Und das, obwohl einige Stände auch – trotz des Mottos – Herrenkleidung im Angebot hatten.

Ein reiner Männerflohmarkt sei jedoch nicht geplant, erzählte Gisela Balcke. Im Gegenteil: Langsam werde es den sechs ehrenamtlichen Organisatorinnen, die „um die 70 Jahre alt sind“, etwas zu viel, zweimal im Jahr eine Kleiderbörse zu veranstalten. Der nächste Termin im März 2017 werde dennoch erst einmal angepeilt. Und auch dann will der Verein mit dem Gewinn der „Frauensache(n)-Kleiderbörse“ wieder Künstlerinnen im Kreisgebiet unterstützen.

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