EuskirchenZünsler-Alarm auf dem Friedhof – Raupen machen sich über Bäume her
Kreis Euskirchen – Sie sind klein, überaus gefräßig und vermehren sich rasant. Für Hobby-Gärtner, aber auch Profis sind sie ein wahrer Alptraum: die Raupen des Buchsbaumzünslers.
Die Tierchen sind auf Buchsbäume spezialisiert, deren Blätter und Rinde sie vertilgen. Auf dem Euenheimer Friedhof sind gleich mehrere Pflanzen betroffen. „Die Raupe treibt mich zur Weißglut. Die Grabgestaltung kann ich vergessen. Alle Bäume sind befallen und müssen weggeworfen werden“, ärgert sich Heinz Clemens.
„Eine Entsorgung über die Restmülltonne oder gar eine Verbrennung im Garten ist im Kreis Euskirchen nicht erlaubt. Auch auf den Kompost im Hausgarten gehören die befallenen Buchsbäume nicht: Dort lebt der Buchsbaumzünsler nämlich weiter“, erklärt Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises Euskirchen.
Abfallberatung
Größere Mengen von befallenem Buchsbaum-Schnittgut können direkt am Abfallwirtschaftszentrum Mechernich (AWZ) angeliefert werden. Die Öffnungszeiten AWZ sind: montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr. Samstags hat das AWZ von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
Die Abfallberatung des Kreises Euskirchen beantwortet gerne Fragen zum Thema (Telefon 02251/15 – 371 oder -241; E-Mail: abfallberatung@kreis-euskirchen.de (tom)
Laut Andres soll der befallene Grünschnitt über die Biotonne zum Kompostwerk Mechernich geliefert werden. Dort werde er zu hochwertigem Kompost verarbeitet. „Bei Temperaturen von mehr als 60 Grad werden die Schadorganismen vollständig abgetötet“, sagt Andres.
Wichtig sei, dass der Schädling früh genug erkannt werde. Dann könne ein komplettes Absterben des Buchsbaumes verhindert werden. Andres: „Die befallenen Pflanzenteile sollten schnell über die Biotonne entsorgt werden.“ Doch woran erkennt man den Buchsbaumzünsler?
Die gelbgrünen Raupen haben einen schwarzen Kopf und schlüpfen laut Andres bei guter Witterung bis zu vier Mal im Jahr. „Die ersten Raupen schlüpfen schon ab Mitte März. Der Buchsbaumzünsler befällt die Pflanzen oft von innen nach außen. Erste Anzeichen sind zusammengesponnene Blätter, in denen sich die Raupen aufhalten“, erklärt Andres.
Heinz Clemens will seine Buchsbäume auf dem Grab nun schnell entfernen. Allerdings: „Ich bin nicht der einzige, der zu diesem Schritt gezwungen ist. Auf dem Euenheimer Friedhof sind mehr als zehn Sträucher befallen.“