BeschwerdeDSL-Verteilerschrank in Euskirchen direkt am Schlafzimmerfenster

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Wolfgang Busch ärgert sich über den DSL-Schrank an seinem Haus. Steht ein Auto daneben, wird es auf dem Gehweg sehr eng.

Wolfgang Busch ärgert sich über den DSL-Schrank an seinem Haus. Steht ein Auto daneben, wird es auf dem Gehweg sehr eng.

Euskirchen-Kuchenheim – An den Lärm vor ihrer Haustür haben sich Margret und Wolfgang Busch längst gewöhnt. Nicht aber an den grauen Kasten, der seit August auf dem Gehweg steht, direkt an ihrem Schlafzimmerfenster. Das Ehepaar wohnt in Kuchenheim an der viel befahrenen Ortsdurchfahrt. Bei besagtem Kasten handelt es sich um einen der DSL-Verteilerschränke, mit denen die Firma Blatzheim Networks Telecom (b:nt) das schnelle Internet in den Ort bringt.

Die Buschs ärgern sich kolossal darüber, dass eine Baufirma den Kasten im Auftrag von b:nt ausgerechnet vor ihr 150 Jahre altes Wohnhaus gesetzt hat. Mehr noch: „Man hat uns nicht informiert, geschweige denn gefragt, was wir davon halten“, sagt Wolfgang Busch. Den Standort hatte Blatzheim nach Abstimmung mit der Stadt Euskirchen ausgewählt. Als die Arbeiten angelaufen waren, hätte noch die Chance bestanden, die Installation zu verhindern, sagt Busch. Doch die Baufirma habe seine Bitte, die Angelegenheit noch einmal mit der Stadt Euskirchen zu besprechen, ignoriert.

Vergeblicher Protest

„Wir haben“, so Busch, „immer wieder protestiert und die Arbeiter gebeten zu warten, bis Herr Kuballa aus dem Urlaub zurück ist.“ Vergeblich: „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Man hat uns kein Mitspracherecht eingeräumt. Eine Unverschämtheit.“ So nahmen die Dinge ihren Lauf. Der erwähnte Bernd Kuballa, städtischer Tiefbau-Fachbereichsleiter, konnte nicht mehr eingreifen.

Er hat mittlerweile in einem Schreiben an das Ehepaar Busch sein „aufrichtiges Bedauern“ darüber ausgedrückt, „dass Sie im Vorfeld weder seitens der Stadt Euskirchen noch von der Firma b:nt in ausreichendem Maße beteiligt wurden“. Dass diese Erklärung den Eheleuten nicht helfe, sei ihm klar.

Auf Anfrage sagte er, Blatzheim habe von der Stadt für den Standort an der Kuchenheimer Straße eine Aufbruchgenehmigung erhalten. Die Baufirma habe deshalb trotz der wiederholten Proteste der Familie Busch keine Veranlassung gesehen, die Arbeiten zur Installation des Verteilerschrankes zu unterbrechen oder sogar einzustellen.

Auf dem Gehweg wird es eng

Jetzt steht der Kasten – 1,80 Meter hoch, 1,30 Meter breit – an der Hausfassade. Direkt davor würden häufig Autos abgestellt, sagt Busch. Oft sei es zwischen den geparkten Wagen und dem DSL-Schrank so eng, dass Passanten mit Kinderwagen oder Rollator nicht genug Platz hätten. „Dann klingeln sie an unserer Haustür und fragen, ob das störende Auto uns gehört – was natürlich nicht der Fall ist“, so der Kuchenheimer.

Er fragt sich, warum die Stadt und Blatzheim sich nicht für einen Standort auf der anderen Straßenseite entschieden haben. Dort, an der Einmündung Postweg, stehen schon länger zwei andere Versorgungskästen. „An dieser Stelle hätte ein weiterer Schrank nicht gestört“, meint Wolfgang Busch.

Dichtung soll vor Schmutz schützen

Die Firma b:nt beharrte jedoch auf ihrer Entscheidung. In einem Schreiben an Kuballa, der sich nach seinem Urlaub für die Familie eingesetzt hatte, erinnert sie an die „intensive Vorortabstimmung“ mit der Stadt. „Auch aus technischen Erwägungen erscheint uns der Standort alternativlos“, heißt es weiter. Dann versichert die Firma, „dass uns stets an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, sowohl mit den betroffenen Anliegern als auch mit der Kommune, gelegen ist“. Technisch unvermeidbare Notwendigkeiten führten im Einzelfall aber „leider“ zu Beeinträchtigungen.

In dem Schreiben, das vom 16. August datiert, erwähnt Blatzheim auch, dass man den Eheleuten angekündigt habe, nach Abschluss der Arbeiten „eine Dichtung zwischen dem Schrank und der Hauswand herzustellen, um hinter dem DSL-Schrank eine »Schmutzecke « auszuschließen“. Das ist bis heute nicht passiert. Ein Unternehmenssprecher sagte dazu auf Anfrage, die Dichtung werde „noch in diesem Jahr“ hergestellt.

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