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EuskirchenNeue Geschütze gegen Datendiebe – das Unternehmen „tetraguard systems“

Lesezeit 3 Minuten
Innovativ: Beatrice Lange und ihr Kollege Marc Wernscheid planen bereits, was in Zukunft bei dem Euskirchener IT-Unternehmen passieren wird.

Innovativ: Beatrice Lange und ihr Kollege Marc Wernscheid planen bereits, was in Zukunft bei dem Euskirchener IT-Unternehmen passieren wird.

Euskirchen – Chow-Chow-Mischling Wolli und Husky-Malinois-Mischling Frodo schießen noch rasch durch die Tür des Konferenzraumes, bevor diese geschlossen wird. Beatrice Lange, die Managerin des Euskirchener Unternehmens „tetraguard systems“, erklärt mit Lachen: „Die beiden sind fester Bestandteil des Teams.“

Das dürfte wohl auch ein Grund dafür sein, dass die Firma mittlerweile ein Ansprechpartner rund um das Thema „Hunde in Unternehmen“ ist.

Entwicklung unknackbarer Verschlüsselungen

Im Kerngeschäft entwickeln die Mitarbeiter von „tetraguard systems“ seit 2005 jedoch IT-Sicherheitslösungen, mit denen Firmen ihre Netzwerke durch unknackbare Verschlüsselungen vor Datendiebstahl und Datenverlust schützen. Spähern soll so das Handwerk gelegt werden.

Vor rund fünf Jahren ist das Unternehmen von Troisdorf nach Euskirchen gezogen. Zunächst ließen sich die Mitarbeiter an der Gerberstraße nieder.

Natürlich waren schon damals die „Sicherheitsbeauftragten“ Wolli und Frodo mit von der Partie. Sie hatten ihren festen Platz in dem Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik Schiffmann. Heute arbeiten die IT-Spezialisten an der Roitzheimer Straße.

Ein USB-Stick, der keiner ist

Hier herrschte in den letzten Tagen reger Betrieb. Denn „tetraguard systems“ wartet dieser Tage auf der weltgrößten IT-Messe Cebit in Hannover mit einigen neuen Highlights auf.

Da wäre zum Beispiel der neue Multitoken. Der sieht aus wie ein USB-Stick, ist aber keiner. Stattdessen ermöglicht er die sichere Authentifizierung von Benutzern und beinhaltet einen Generator zur Erstellung zufälliger Zahlenfolgen, die für die Verschlüsselung von Daten benötigt werden. Die Besonderheit dabei: „In dieser kleinen Form gibt es einen solchen Token noch nicht“, erklärt Lange.

Ein weiteres Highlight ist der KUB (Kiosk for Universal Blocking) – eine Antivirenlösung für externe Datenträger. Die Software wurde in Kooperation mit der in Luxemburg ansässigen Solutions S.A. entwickelt. Die Hardware hat das französische Unternehmen Netlor geliefert.

Schutz per Fingerabdruck

Der KUB analysiert und bereinigt USB-Datenträger. Nur wenn sie zuvor überprüft worden sind, werden sie von Systemen akzeptiert, die mit der „tetraguard“-Software geschützt werden.

Lange entwirft ein Szenario, um den Nutzen des KUB zu erklären: „Man lässt seinen USB-Stick vom KUB überprüfen. Wenn man ihn dann am privaten Notebook anschließt, akzeptiert das Firmennetzwerk den Stick nicht mehr, bis man ihn erneut überprüfen lässt“, so Lange.

So werden die IT-Infrastrukturen von Unternehmen vor Schadsoftware geschützt. Die Software wird in Europa entwickelt und gefertigt. Dies sei besonders wichtig, weil die Rechtslage hierzulande eine Softwareentwicklung ohne versteckte Hintertüren ermögliche, so Lange.

Neuheiten auf der CeBIT

Diese Hintertüren, oder Backdoors, würden andernfalls eine Aufhebung oder Umgehung des Zugriffsschutzes auf Daten ermöglichen. Bei der „tetraguard“- Software habe jeder Kunde einen persönlichen Code zum Verschlüsseln der Daten, erklärt Beatrice Lange: „Den kennen selbst wir nicht.“

Nun werden die Neuheiten des Unternehmens auf der CeBIT vorgestellt. Und Beatrice Lange weiß, wie es danach für die 20 Mitarbeiter in Euskirchen und Luxemburg weitergeht: „Für die Zukunft planen wir eine Fingerabdruck-Funktion für den Token und wollen ihn auch für Privatleute interessant machen, zum Beispiel als kleinen Datentresor.“

Es gibt also immer etwas zu tun für die Mitarbeiter des Euskirchener IT-Unternehmens – und für Wolli und Frodo sicher auch.

www.tetraguard.de

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