Abo

Geisterfahrer rammt FamilieEin Toter und sechs Verletzte auf der A1 bei Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
A1_Unfall_toedlich_arn9jpg

Das Auto wurde bei der Kollision völlig zerstört.

Weilerswist/Frauenberg – Ein tragischer Verkehrsunfall  mit einem Falschfahrer forderte in der Nacht zum Sonntag auf der Autobahn 1 einen Toten, drei Schwerverletzte und drei Verletzte.

Nach Angaben des Kölner Polizeipressesprechers Benedikt Kleimann war ein 32 Jahre alter Fahrer aus dem Raum Siegburg kurz nach Mitternacht entgegen der Fahrtrichtung auf der A 1 unterwegs. Der Geisterfahrer sei mit seinem Peugeot gegen 0.05 Uhr frontal mit einem Dodge kollidiert, in dem eine Familie aus Euskirchen saß.

Für den Siegburger kam jede Hilfe zu spät. Der Mann ist nach Angaben von Kleimann noch an der Unfallstelle zwischen  der Auffahrt Weilerswist-West und Frauenberg verstorben.

Alles zum Thema Bundesautobahn 1

Der 31 Jahre alte Fahrer des Dodge, seine 29 Jahre alte Frau und die fünfjährige Tochter wurden schwer verletzt. Zudem waren noch zwei weitere Fahrzeuge  in die Kollision verwickelt. Fahrer (42)  und Beifahrer (19) einer  Stretch-Limousine und ein Mercedes-Fahrer (36) aus Euskirchen  zogen sich ebenfalls Verletzungen zu und mussten ins Krankenhaus.

Kurz vor Mitternacht ging in der Einsatzzentrale der Polizei ein Notruf ein. Ein Anrufer informierte die Beamten über einen Falschfahrer, der auf der  A 1  entgegen der Fahrtrichtung nach  Köln unterwegs war.  Die Zeit reichte jedoch  für die Polizei nicht mehr, den Geisterfahrer zu stoppen. Nur wenige  Minuten später kam es  zu dem verhängnisvollen Frontalzusammenstoß. Warum der 32-Jährige als Falschfahrer unterwegs war, weiß die Polizei noch nicht. Es steht auch noch nicht fest, ob der Mann möglicherweise unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand.  „Das werden wir alles ermitteln. Unser Verkehrsunfall-Aufnahmeteam war vor Ort“, so Polizeisprecher Kleimann. Es sei auch noch unklar, wo der Siegburger falsch auf die Autobahn aufgefahren sei. Denkbar sei, dass er die Auffahrt in Wißkirchen oder Euskirchen genommen habe.

In den Straßengraben geschleudert

Der  Dodge wurde durch die Wucht des Aufpralls in den  Straßengraben geschleudert und blieb dort auf der Beifahrerseite liegen.  Die 29-Jährige  und ihre Tochter konnten sich aus eigener Kraft aus dem Wrack befreien. Der Fahrer hingegen nicht. Sein Fuß war eingeklemmt. Um ein weiteres Abrutschen des Wagens und somit eine noch größere Gefährdung des Fahrers zu verhindern, fixierte die Feuerwehr den Dodge mit einem Seil an der Hinterachse. Anschließend befreite die Wehr den Fahrer.

Auch der Falschfahrer war in den Trümmern seines  Autos eingeklemmt. Mit Hilfe einer hydraulischen Rettungsschere trennten  die Feuerwehrleute  die B-Säule auf der Fahrerseite heraus, um zu dem 32-Jährigen zu gelangen. Für ihn kam jedoch jede Hilfe zu spät. Bevor Polizei und Rettungskräfte die Autobahnauffahrt Weilerswist-West sperren und den  Verkehr umleiten konnten, hatte sich bereits ein mehrere Kilometer langer Stau gebildet. Da viele Einsatzfahrzeugen in der regulären Fahrtrichtung nicht nahe genug an die Unfallstelle herankamen,  wurde auch die Anschlussstelle Frauenberg  gesperrt, um ein Anrücken der Hilfskräfte entgegen der Fahrtrichtung zu ermöglichen.

Autobahn stundenlang gesperrt

Nach der Sicherung der Unfallstelle und der Bergung aller verletzten Personen wurde die Verkehrsteilnehmer  entgegen der Fahrtrichtung über die Anschlussstelle Weilerswist-West von der A 1 gelotst. 

Für die Feuerwehr-, Polizei- und Rettungskräfte war der Einsatz jedoch noch lange nicht beendet. Sie  mussten   unter anderem ausgelaufene  Betriebsstoffe von der durch das Öl spiegelglatten Fahrbahn sowie Trümmer  entfernen.

Die Autobahn 1 war in Fahrtrichtung Trier bis gegen  8 Uhr gesperrt.

Rundschau abonnieren