Internet in EuskirchenBreitbandausbau hat auch Schattenseiten

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An der Friedhofskreuzung in Euskirchen müssen sich die Fußgänger seit Wochen zwischen zwei Bauzäunen durchschlängeln. Besonders eng wird es für Passanten mit Kinderwagen oder Rollator.

An der Friedhofskreuzung in Euskirchen müssen sich die Fußgänger seit Wochen zwischen zwei Bauzäunen durchschlängeln. Besonders eng wird es für Passanten mit Kinderwagen oder Rollator.

Euskirchen – Der Ausbau des Breitbandnetzes in Euskirchen macht aus Sicht der Stadt erfreuliche Fortschritte. Weniger glücklich ist sie mit den Begleiterscheinungen, die hier und da zutage treten. Dies gilt vor allem für eine Reihe von Baustellen, an denen seit Wochen Stillstand herrscht.

Schon Ende Oktober hatten der Technische Beigeordnete Oliver Knaup und CDU-Chef Klaus Voussem das Baustellen-Management der Telekom kritisiert, die sich den Ausbau im Stadtgebiet mit der Firma Blatzheim Networks Telecom teilt. Ein Telekom-Sprecher sagte damals auf Anfrage, das Unternehmen sei bemüht, die Baugruben schnellstmöglich zu schließen. Dies dauere zum Teil aber länger, weil nicht alle Gewerke parallel ausgeführt werden könnten.

Gehweg aufgerissen

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in dieser Woche schloss sich die SPD den Kritikern an. Vor ihrem Parteihaus an der Ecke Hochstraße/Entenpfuhl ist wegen des Breitbandausbaus seit Wochen der Gehweg aufgerissen. Fußgänger, die notgedrungen auf die Fahrbahn ausweichen, müssen auf der Hut sein, wenn Autos um die Ecke kommen.

„Vor einiger Zeit waren die Absperrgitter umgekippt. Die mussten wir selbst wieder aufstellen, weil sich kein anderer darum kümmerte“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Josef Schleser.

Schmaler Durchgang

Eine andere kritische Stelle ist die Friedhofskreuzung. Den Passanten steht dort, ebenfalls seit Wochen, nur ein schmaler Durchgang zwischen zwei Bauzäunen zur Verfügung. Für Leute mit Rollator oder Kinderwagen wird es ganz schön eng.

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) sagte im Hauptausschuss: „Was die eigentliche Breitbandversorgung angeht, laufen die Arbeiten besser als gedacht.“ Mit Blick auf die bauliche Seite müsse man dagegen von einem mehr als unbefriedigenden Zustand sprechen. Er erwähnte auch Fräskanten im Asphalt, die auf eigentlich abgeschlossenen Baustellen übrig geblieben seien. Dezernent Knaup werde wegen der Mängel, zu denen auch schlechte Absicherungen gehören, noch einmal Kontakt zur Telekom und den beteiligten Baufirmen aufnehmen, so Friedl.

Keine Verbindung

Der Bürgermeister und Michael Höllmann (SPD) berichteten zudem von Bürgern, die mehrere Tage lang ohne Telefon- und Internetverbindung dastanden, weil ihre Leitungen im Zuge der Arbeiten für den Breitbandausbau beschädigt worden waren.

Stadtpressesprecherin Silke Winter, die sich auch um die Wirtschaftsförderung kümmert, hatte in einer Sitzungsvorlage den Sachstand zusammengefasst. Demnach hat Blatzheim nach eigenen Angaben die Ortsteile Niederkastenholz, Kirchheim, Kleinbüllesheim, Weidesheim und Roitzheim mit VDSL-Technik ausgebaut, ebenso das Wohngebiet Jakob-Brücker-Straße in Stotzheim und Teile von Kuchenheim.

In Elsig und Wißkirchen würden die Arbeiten im Laufe des Monats November abgeschlossen. Im kommenden Jahr seien dann Schweinheim, Palmersheim und der östliche Teil von Flamersheim an der Reihe.

In der Kernstadt, so Winter, gehe der Breitbandausbau laut Telekom „ebenfalls gut voran“. Trotz einiger, unter anderem witterungsbedingter Verzögerungen rechne das Unternehmen damit, „in diesem Jahr in Betrieb zu gehen“.

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