Internet in EuskirchenVerteilerkasten am Dönkes wegen Denkmalschutz nicht zulässig

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Der Verteilerkasten, der notwendig ist, um die Umgebung in Kuchenheim mit schnellem Internet zu versorgen, wird vom Dönkes in den rückwärtigen Bereich des Marktes verlegt.

Der Verteilerkasten, der notwendig ist, um die Umgebung in Kuchenheim mit schnellem Internet zu versorgen, wird vom Dönkes in den rückwärtigen Bereich des Marktes verlegt.

Euskirchen-Kuchenheim – Zwei Telekommunikationsfirmen arbeiten in Euskirchen seit einigen Monaten daran, die Voraussetzungen für den Breitbandausbau zu schaffen. An vielen Stellen im Stadtgebiet sieht man neue Verteilerkästen, die den Kunden das schnelle Internet ins Haus bringen sollen.

Einer dieser grauen Kästen, die bei der Versorgung eine wichtige Rolle spielen, steht seit kurzem auf dem Kuchenheimer Markt. Er wird aber nicht mehr lange an seinem Standort bleiben. Dies bestätigte auf Anfrage Stadtsprecherin Silke Winter.

Denn der Kasten hat seinen Platz direkt am Dönkes. So heißt im Volksmund das frühere Dinghaus aus dem 18. Jahrhundert. Es diente unter anderem als Gerichtsstätte (daher stammt wohl der vom germanischen „Thing“ abgeleitete Name) und als Amtsstube. Zudem wurde er als Gefängnis und als Museum genutzt. Lange war dort auch der Leichenwagen untergebracht, der früher von Pferden gezogen wurde. So kann man es in einem Beitrag nachlesen, den Renate und Josef Ludwig 1984 für die Veröffentlichung „Cuchenheim 1084-1984“ verfassten. 2006 verkaufte die Stadt Euskirchen den Bruchsteinbau. Seither befindet er sich im Privateigentum.

1988 war das Dönkes unter Denkmalschutz gestellt worden. Dies ist nun der Grund dafür, dass der neue Verteilerkasten versetzt werden muss, so Silke Winter: „Denkmalschutz löst auch einen Umgebungsschutz aus. Das bedeutet, dass optische Beeinträchtigungen in der Nähe des Gebäudes vermieden werden müssen.“

Die Stadtsprecherin geht davon aus, dass die Telekommunikationsfirma den Verteiler an einer Stelle platziert hat, an der vorher ein kleinerer Kasten stand – und zwar auch schon zu der Zeit, als das Dönkes noch kein Denkmal war. „Dass dort nun Umgebungsschutz besteht, war der Firma wohl nicht bewusst.“ Als die Stadtverwaltung davon erfuhr, nahm sie Kontakt zu dem Unternehmen auf. Man habe vereinbart, so Winter, dass der Kasten in den hinteren Bereich des Marktplatzes versetzt wird.

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