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KuchenheimEuskirchen will Baugebiet in Nachbarschaft des Industriemuseums

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Das Baugebiet, das die Stadt in Kuchenheim ausweisen will, liegt auf dem früheren Koenen-Gelände am Industriemuseum.

Das Baugebiet, das die Stadt in Kuchenheim ausweisen will, liegt auf dem früheren Koenen-Gelände am Industriemuseum.

Euskirchen/Kuchenheim – Auf dem ehemaligen Koenen-Gelände, wo früher Fabrikhallen standen, soll nach dem Willen der Euskirchener Stadtverwaltung ein attraktives Wohnviertel entstehen. Ihr schwebt für das Areal in Kuchenheim ein Baugebiet mit moderner Architektur vor, das von einer ruhigen Lage und von viel Grün in der unmittelbaren Umgebung profitiert. Die Wohnhäuser sollen mit Flachdach und homogenen Putzfassaden gebaut werden.

Um ihr Vorhaben zu realisieren, muss die Stadt Euskirchen einen Bebauungsplan aufstellen. Der Ausschuss für Umwelt und Planung hat jetzt das dafür notwendige Verfahren eingeleitet. Auf dem Areal, auf dem früher die Firma Koenen residierte, war später auch ein Lager des Landschaftsverbandes Rheinland untergebracht, außerdem zuletzt ein Glas verarbeitender Betrieb.

Zwei Varianten ausgearbeitet

Das Gelände gehört der Stadt. Bevor sie die alten Gebäude im vergangenen Jahr abbrechen ließ, hatten Unbekannte dort häufiger Vandalismus-Schäden angerichtet. Sie brachen Tore auf, zertrümmerten Glasscheiben und zerstörten Zäune, sodass die Stadt Sicherungsmaßnahmen veranlassen musste.

In unmittelbarer Nähe befinden sich das LVR-Industriemuseum mit der früheren Tuchfabrik Müller, das Denkmal Obere Burg, Grünflächen und ein Kinderspielplatz. Die als Wohngebiet vorgesehene Fläche habe „eine besondere Qualität, die weit über der der sonstigen Neubaugebiete liegt“, schrieb der Technische Beigeordnete Oliver Knaup in der Sitzungsvorlage für den Planungsausschuss.

Für die Bebauung hatte die Stadtverwaltung zwei Varianten ausgearbeitet. Eine sieht 24 Wohneinheiten in zweigeschossigen Reihen-, Doppel- und Einzelhäusern vor, die andere 48 Einheiten in Geschossbauweise sowie Doppel- und Einzelhäusern.

Während die Verwaltung die Lösung mit weniger Wohneinheiten bevorzugt, gingen die Meinungen im Ausschuss auseinander.

Forderung nach bezahlbarem Wohnraum

SPD und Grüne sprachen sich für die 48er-Variante aus. „Damit tun wir etwas für den Mietwohnungsmarkt in Euskirchen“, sagte Michael Stabel (SPD). Grünen-Sprecherin Dorothee Kroll ging mit ihrer Forderung nach bezahlbarem Wohnraum für Familien in die gleiche Richtung.

CDU und FDP konnten sich mit keinem der beiden Vorschläge so recht anfreunden. „Wir möchten möglichst viel Wohnraum, aber gleichzeitig eine ansprechendere Gestaltung“, sagte Annegret Milbert (FDP). Heinz Pütz (CDU) forderte, die geschlossenen Baureihen zum Museum hin, die dem Konzept der Verwaltung ihren Stempel aufdrücken, „aufzubrechen“. So werde eine „noch lockerere Bebauung“ ermöglicht.

Am Ende beschloss der Ausschuss, dass die Stadtverwaltung eine dritte Variante ausarbeiten soll, um sie mit den beiden anderen Vorschlägen in einer Versammlung den Kuchenheimer Bürgern vorzustellen. Bei dieser Gelegenheit wird sie auch erläutern, wie sie sich die Verkehrserschließung des Wohnquartiers vorstellt.

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