InvestitionenBundeswehr in Euskirchen baut fleißig aus

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in der Euskirchener Von-Gersdorff-Kaserne: Soldaten und Vertreter des öffentlichen Lebens waren eingeladen. (Fotos: Zimmermann)

in der Euskirchener Von-Gersdorff-Kaserne: Soldaten und Vertreter des öffentlichen Lebens waren eingeladen. (Fotos: Zimmermann)

Euskirchen – Die gute Nachricht vorweg: Der Bundeswehrstandort Euskirchen ist gesichert und wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut. Dafür sind bis zum Jahr 2017 gut 90 Millionen Euro veranschlagt. Und die Soldaten und Mitarbeiter der Bundeswehr fühlen sich nach eigenen Angaben in Euskirchen wohl.

Diese Aussage untermauerte der Standortälteste, Brigadegeneral Roland Brunner, gestern im Rahmen des Neujahrsempfangs vor gut 100 Gästen, indem er die Veränderungen skizzierte, die auf den Standort und seine Mitarbeiter zukommen. Auch ging er auf den Führungswechsel im Verteidigungsministerium kurz ein: Dass Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen angekündigt habe, die Bundeswehr familiengerechter gestalten zu wollen, begrüßte er. Vielleicht sah man deshalb unter den Gästen auch ein Offiziers-Ehepaar, das seine eineinhalbjährige Tochter mitgebracht hatte. Im Rahmen des Empfangs stellten sich auch das Bundeswehrdienstleistungs- und das Familienbetreuungszentrum vor.

Die Euskirchener Dienststellen und ihre Arbeit sowie die Veränderungen wurden vorgestellt:

Mit Hornsignalen der Jagdhornbläser der Jägerkameradschaft Euskirchen wurde gestern der Neujahrsempfang des Standortältesten eröffnet. Zuvor hatte Brigadegeneral Roland Brunner alle Gäste mit Handschlag am Eingang des Offizierskasinos begrüßt, darunter Landrat Günter Rosenke, den Euskirchener Bürgermeister Dr. Uwe Friedl und den Ersten Beigeordneten Johannes Winckler, Euskirchens Feuerwehrchef Alexander Rheindorf, Polizeidirektor Georg Kriener sowie zahlreiche Vertreter von Behörden und Organisationen.

Auch zwei Vorgänger Roland Brunners, die Brigadegeneräle a.D. Walter Schmidt-Bleker und Klaus Schneemann, waren der Einladung zum Empfang gefolgt.

Natürlich waren auch hochrangige Militärs nach Euskirchen gekommen, unter anderem Generalmajor Klaus Veit, Vizepräsident des Bundesamts für Ausrüstung, Infrastruktur und Nutzung der Bundeswehr, Brigadegeneral Peter Gorgels, der Vorgesetzter des Standortältesten von Euskirchen ist, sowie der Bonner Flottillenadmiral Roland Hemeling. Er ist Standortältester in Bonn. (bz)

Geoinformation

Aus dem Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr ist 2013 das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr, kurz ZGeoBw, geworden. Nicht nur deshalb werde in Euskirchen kräftig gebaut. Abteilungspräsident Helmut Skade vom ZGeoBw kündigte an, im Zug der Umorganisation werde die Schule des Geoinformationsdienstes aus Fürstenfeldbruck bis zum Jahr 2017 nach Euskirchen verlegt.

IT-Zentrum

Seit Oktober ist Hans-Ulrich Schade Direktor des IT-Zentrums der Bundeswehr, der sogenannten Cyber Defence. Schade berichtete, dass die Umgestaltung der bisher unbefriedigenden Infrastruktur in Euskirchen nun beginne. Es werde 2014 und 2015 gebaut. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Abteilungen des IT-Zentrums aus Rheinbach nach Euskirchen verlegt.

Dienstvorschriften

Weit über 8000 Dienstvorschriften gibt es bei der Bundeswehr, ihren Dienststellen und Teilstreitkräften. Oberst Helmut Foag kündigte an, seine Dienststelle, die Dienstvorschriften-Zentrale, werde den Auftrag des früheren Verteidigungsministers Thomas de Maizière, die Dienstvorschriften zu entrümpeln, umsetzen: „Dann wird es keine Heeres-, Luftwaffen- oder Marinedienstvorschriften mehr geben.“ Seine Dienststelle, die derzeit noch in Euskirchen residiert, wird dieses oder nächstes Jahr auf die Bonner Hardthöhe umziehen.

Satcom-Station

Die „weiße Golfkugel“, die Nato-Satcom-Station in der Mercator-Kaserne, ist derzeit eine von neun der ursprünglich 23 Satcom-Stationen der Nato. In drei bis fünf Jahren soll der Nato-Satelliten-Funkverkehr laut Hauptmann Christian Webels über nur noch zwei Bodenstationen betrieben werden – eine in Italien, eine in Belgien.

Munitionsdepot

Keine Veränderungen gibt’s fürs „Munitionsdepot Rheinbach“, das zum Euskirchener Standort gehört. Das soll so bleiben: Auch im 46. Jahr will man unfallfrei bleiben

Tag der offenen Tür

Wegen der Umgliederungen müsse man, so Brunner, den für September 2014 geplanten „Tag der offenen Tür“ in Euskirchen auf September 2015 verschieben.

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