Kaller SPDWer wird Bundestagsabgeordneter in Berlin?

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SPD-Kreisvorsitzender Markus Ramers (links) und Kalls Ortsvereinsvorsitzender Emmanuel Kunz (rechts) mit (von links): Hildegard Venghaus, Peter Schweikert-Wehner und Ute Meiers.

SPD-Kreisvorsitzender Markus Ramers (links) und Kalls Ortsvereinsvorsitzender Emmanuel Kunz (rechts) mit (von links): Hildegard Venghaus, Peter Schweikert-Wehner und Ute Meiers.

Kall – Wer wird der SPD-Kandidat bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr für den von Helga Kühn-Mengel abgegebenen Wahlkreis der Region? Drei Bewerber stellten sich jetzt beim Ortsverein Kall im Saal der Gaststätte Gier vor. Entscheiden werden alle Genossen auf dem Kreisparteitag am 19. November in Kommern.

Markus Ramers, stellvertretender Landrat und Kreisvorsitzender der SPD, legte die Latte hoch: „In 70 Jahren ist es der SPD nie gelungen, unseren Bundestagswahlkreis direkt zu holen, egal wie der Zuschnitt war. Natürlich habe ich den Anspruch, dass sich das im 71. Jahr, 2017, ändert!“ Drei Kandidaten, die das ändern wollen, stellten sich im Rahmen der Versammlung nun erstmals gemeinsam im Kreis Euskirchen öffentlich vor.

Aus der Eifel

Ute Meiers, 53, verheiratet, aus Wesseling steht für große Erfahrung im Parteimanagement und in verschiedensten Gremien und Ausschüssen in der Kommunalpolitik. Sie stammt ursprünglich aus der Eifel, ist seit 1997 in der SPD und von Anfang an in verschiedenen Funktionen politisch aktiv. Seit 2004 ist sie Stadtverordnete in Wesseling, unter anderem hat sie aber auch schon Berliner Politikluft geschnuppert – etwa als Mitarbeiterin des ehemaligen Vize-Kanzlers Franz Müntefering. Ihre Themenschwerpunkte sind Soziales, Sport und Integrationspolitik.

55 Jahre alt ist Hildegard Venghaus. Die gelernte Sozialarbeiterin stammt aus Trier und lebt mit ihrem Mann und ihrer Familie seit 2002 in Brühl. Venghaus ist Mitglied im SPD-Kreisvorstand und sachkundige Bürgerin im Brühler Schulausschuss. Die persönliche Betroffenheit in allen Fragen rund um Familie, Kinder oder Schule nahm man der sechsfachen Mutter – ihre Kinder sind zwischen elf und 25 Jahre alt – sofort ab.

Nicht uninteressant am Rande: Venghaus ist ehemaliges CDU-Mitglied und mit dem Umzug nach Brühl politisch zu den Sozialdemokraten konvertiert: „Das hätte ich schon früher machen sollen“, so die Kandidatin.

Skepsis bei den Wählern

Ebenfalls aus Rheinland-Pfalz stammt Peter Schweickert-Wehner, 48, der mit der Heirat den Namen seiner Frau dem eigenen hinzugefügt hat. Das sei aber kein politisches Bekenntnis gewesen, so Schweickert, zumal es keine „verwandtschaftlichen Bezüge zu Herbert Wehner gibt“.

In Mechernich leitet er mit seiner Frau zwei Apotheken und ein Sanitätshaus am Kreiskrankenhaus. Er ist seit zwei Jahren im Kreistag, stellvertretender Vorsitzender des Awo-Regionalverbands und Vorsitzender des Tus Mechernich. Sein Schwerpunkt der politischen Arbeit ergibt sich aus dem Beruf: die Gesundheitspolitik.

Die im Saal anwesenden 16 Kaller Genossen nahmen die Vorstellungsrunde zur Kenntnis, der Beifall für alle drei Kandidaten war kaum unterscheidbar. Danach bestand Gelegenheit zu Fragen. Nur Willi Hermanns, 83, aus Kall, meldete sich zu Wort. Er wollte wissen: „Das können Sie alles zu 100 Prozent machen, was sie alles hier aufgeführt haben?“ Die Frage wurde erwartungsgemäß von allen drei Bewerbern bejaht. Doch Hermanns Skepsis blieb.

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