Kursus im Nationalpark EifelJunior-Ranger lernen Erste Hilfe in der Natur

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Improvisation ist gefragt: Für einen Verletztentransport kann man aus zwei Stöcken und zwei Jacken eine Trage bauen.

Improvisation ist gefragt: Für einen Verletztentransport kann man aus zwei Stöcken und zwei Jacken eine Trage bauen.

Heimbach-Düttling – Improvisation und Flexibilität sind gefragt, wenn Gruppenführer in der Natur unterwegs sind und ein Teilnehmer gesundheitliche Probleme bekommt. Was ist als Erstes zu tun, wenn sich jemand am Lagerfeuer verbrennt oder auf einem Baumstamm abrutscht? Wie ist im schlimmsten Fall ein Notruf abzusetzen?

Antworten auf diese und viele andere Fragen erhielten jetzt die jüngsten Naturführer des Nationalparks Eifel, die Junior-Ranger, in ihrem ersten Notfallkursus. Insgesamt 20 Kinder und Jugendliche waren zu dem Fortbildungsangebot der Nationalparkverwaltung Eifel in die Umweltbildungseinrichtung „Wildniswerkstatt“ nach Düttling gekommen, um mit Rolf Feige den Notfall zu üben.

Waldführer und Ausbilder

Feige ist nicht nur Nationalpark-Waldführer, sondern auch Ausbilder im Euskirchener Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes. Er kennt sich also sowohl mit Notfällen als auch in der Natur aus. „Die Kinder- und Jugendarbeit im Nationalpark Eifel liegt mir besonders am Herzen. Solche Aktionen unterstütze ich gerne“, sagte Feige.

Der Notfallkursus gehört zu dem regelmäßigen Weiterbildungsangebot für die engagierten Jugendlichen und ist Teil des bundesweiten Junior-Ranger-Programms. „Es ist wichtig, dass die Junior-Ranger, die bei uns Familien durch den Wald führen oder auch die sommerlichen Wildnis-Camps mit betreuen, sicheres Handwerkszeug der Ersten Hilfe parat haben“, freute sich die Umweltpädagogin Maike Schlüter, die mit zwei Rangern das Programm für die Junioren in der Wildniswerkstatt Düttling betreut.

Einjährige Ausbildung

Das Junior-Ranger-Programm im Nationalpark Eifel wird betreut von den Rangern Mimo Miano und Dieter Stollenwerk sowie von Maike Schlüter aus dem Fachgebiet Umweltbildung.

Die Ausbildung zum Junior-Ranger für den Nationalpark dauert ein Jahr und beginnt jeweils nach den Sommerferien. Die Treffen finden wöchentlich statt. Bewerben können sich Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, die sich für den Naturschutz engagieren möchten und sich besonders für den Wald und für die entstehende Wildnis begeistern. (ksta)

Der Erste-Hilfe-Kursus ist für all jene Junior-Ranger gedacht, die nach Zertifizierung und Ausbildung weiter für den Nationalpark aktiv sind. Der theoretische Teil umfasste Themen wie diese: Grundlagen der Rettungskette, Herz-Lungen-Wiederbelebung, erste Maßnahmen am Unfallort, Erstversorgung des Verunglückten.

Anschließend ging es in die Natur. Dort probten die Beteiligten konkrete Situationen, die unerwartet passieren können: Ausrutschen, Umknicken mit dem Fuß, Behandeln eines Fremdkörpers im Auge, Versorgung einer Schnittverletzung.

„Gerade abseits der Stadtgebiete ist es wichtig, gute Ersthilfe zu leisten, da unter Umständen der Rettungsdienst die Unfallstelle nicht oder erst sehr viel später erreichen kann“, sagte Maike Schlüter. Sie war froh, am Ende allen eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme aushändigen zu können. (red)

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