Mechernich31-Jähriger droht mit Selbstmord und löst SEK-Einsatz aus

Lesezeit 2 Minuten
Bedrohungslage Mechernich

31-jähriger Mann hält zwei Kinder in Geiselnahme. Großeinsatz der Polizei mit Rettungsdienst in Mechernich.

Mechernich – Großeinsatz der Polizei am Dienstagmittag in Mechernich. Ein 31-jähriger Mann aus Mechernich hatte sich in seinem Wohnhaus verschanzt. Er drohte, sich mit einem Messer etwas anzutun. Bei ihm waren zwei seiner vier Kinder, zwei Jungen im Alter von acht und zwölf Jahren. Wie Polizeisprecher Lothar Willems schilderte, gab es offenbar Streit zwischen dem Mann und seiner 32-jährigen Ehefrau. Diese verließ das Haus und verständigte um 10.36 Uhr die Polizei, die mit zahlreichen Kräften nach Mechernich eilte. „Wir hatten um die 50 Polizisten im Einsatz“, sagte Willems. Darunter waren auch Spezialeinsatzkräfte (SEK) aus Köln.

Die Straße wurde gesperrt, Anwohner aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben.

„Wir hatten telefonischen Kontakt zu dem Mann“, so Willems weiter. Dieser habe immer wieder gedroht, sich mit einem Messer das Leben zu nehmen. Willems: „Er kam blutverschmiert ans Fenster zur Straße hin und schrie die Kollegen an.“ Offenbar hatte er sich laut Willems selbst verletzt. Verhandlungsführer der Polizei versuchten, den Mann zum Aufgeben zu bewegen. „Wir hatten Kontakt zu ihm, doch er war nicht zugänglich“, sagte Willems weiter.

Um kurz nach 13 Uhr erfolgte der Zugriff durch das SEK. Die schwer bewaffneten Männer stürmten durch die Haustür und konnten den Mann überwältigen. Zu diesem Zeitpunkt war der jüngere Sohn noch in der Wohnung. Der ältere Junge hatte sich laut Willems zuvor hinausschleichen können. Beide Kinder blieben unverletzt. Die Mutter wurde während des Einsatzes von der Polizei betreut.

Der 31-Jährige wurde laut Willems verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen habe er sich, so Willems weiter, selbst zugezogen, sie resultierten nicht aus dem Zugriff. Mit einem Rettungswagen wurde der Mann zunächst ins Krankenhauses nach Euskirchen gebracht, wo er laut Polizeisprecher vorsorglich ärztlich beobachtet wurde. Danach erfolgte die Einweisung in eine geschlossene psychiatrische Abteilung.

„Neben einer psychischen Grunderkrankung können wir ebenfalls nicht ausschließen, dass der Mann unter Drogeneinfluss stand“, so Lothar Willems. Zum Hintergrund machte die Polizei keine weiteren Angaben. Die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei dauern an. Laut Pressestelle war der Mann bislang nicht polizeilich bekannt.

„Der Einsatz ging glimpflich aus. Er ist gut verlaufen“, so Willems. Polizeidirektor Christian Außem führte den Einsatz mit weiteren Kollegen von Euskirchen aus. Er hielt permanenten Kontakt zu Volker John, dem Leiter der Wache Schleiden, der vor Ort war. „Bei solchen Lagen arbeitet die Polizei in mehreren Abschnitten. Wir handeln ruhig und nach festen Ablaufschemata. Die Stimmung ist angespannt, weil man nur schwer die Reaktionen eines Bedrohers abschätzen kann“, sagte Willems.

Rundschau abonnieren