EifelNaturpark bietet Campingplätze mitten in der Natur an

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Die neuen Naturlagerplätze – inklusive Komposttoilette – stellten Vertreter von Naturpark und beteiligten Kommunen vor.

Die neuen Naturlagerplätze – inklusive Komposttoilette – stellten Vertreter von Naturpark und beteiligten Kommunen vor.

  • Der Naturpark Nordeifel bietet Zeltlagerplätze legal und mitten in der Natur an.
  • Alle Plätze sind unweit des Eifelsteigs und nur wenige Kilometer von öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt.

Schleiden – Das Röhren von Hirschen oder Fuchsgebell als kleine Nachtmusik des Campers, seltene Schmetterlinge als einzige Nachbarn und über sich nur der Eifelhimmel – so oder so ähnlich stellt sich das Paradies der vielen Trekkingbegeisterten dar.

Und wer unbehelligt von Förstern, die ihr Augenmerk auf Wildcamper richten, sein Zelt aufschlagen möchte, sollte sich das neue Angebot des Naturparks Nordeifel ansehen: Zeltlagerplätze, legal und mitten in der Natur. Einer der Plätze wurde in Vogelsang vorgestellt.

„Das Angebot ist in Nordrhein-Westfalen einmalig“, schwärmte Günter Schumacher, Vorsitzender des Naturparks. Für 35000 Euro wurden vier Plätze eingerichtet, die seit April gebucht werden können – was Trekkingfans schon reichlich getan haben. „25 Übernachtungen hatten wir bereits“, so Patrick Schmidder von der Nordeifel Tourismus GmbH. Bis Jahresende gibt es 45 weitere Voranmeldungen.

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Alle Plätze sind unweit des Eifelsteigs und nur wenige Kilometer von öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt. Gerade die Einsamkeit der Lagerplätze macht ihren Reiz aus. Drei Zeltplätze liegen im Gebiet der Stadt Schleiden, ein weiterer im Urfttal in der Gemeinde Nettersheim. Die Stellen liegen versteckt, um vor Vandalismus geschützt zu sein.

Alle vier bestehen aus einer Holzplattform, die zwei Zelten Platz bietet. „Wer allein sein will, kann einfach beide Plätze buchen“, schlug Naturpark-Geschäftsführer Dominik Hosters vor. Zehn Euro kostet die Übernachtung für ein Zelt, das an Ösen in der Plattform befestigt werden kann. „Das Prinzip ist aus anderen Ländern bekannt und funktioniert dort sehr gut“, so Hosters. Auch die Komposttoilette, die mit einladendem Herzchen in der Tür wenige Meter abseits wartet, habe sich bewährt. Sie sei geruchlos, so die Rückmeldungen der ersten Nutzer. „Bitte weitere Plätze einrichten“, war ein Wunsch eines Gastes.

„Die Wanderszene hat sich in viele verschiedene Zielgruppen aufgeteilt“, erklärte Hosters. Junge Menschen hätten für sich das Trekking entdeckt. Sie wollten aber nicht auf Campingplätzen übernachten, sondern ihre Individualität bewahren. Zum ersten Mal vorgestellt worden war das Projekt vor zwei Jahren von der Zukunftsinitiative Eifel. Der Naturpark hatte es vor zwei Jahren mit sieben anderen Konzepten zu einem Wettbewerb eingerichtet und konnte Zusagen für Fördermittel in Höhe von 360 000 Euro erreichen.

„Wenn das publik wird, könnte das ein Selbstläufer werden“, zeigte Schumacher sich begeistert. Eine weitere Lagerstelle ist für Nettersheim in Planung. Hier müssen noch Genehmigungen eingeholt werden, sagte Uschi Mießeler von der Gemeindeverwaltung. „Alle Plätze sind in Kooperation mit den Förstern eingerichtet worden“, freute sie sich über die Zusammenarbeit.

Buchung und Kundenbetreuung erfolgen über die Geschäftsstelle der Nordeifel Tourismus GmbH in Kall. Über die Eifel-Trekking-Internetseite können die Plätze reserviert werden. Dann wird den Nutzern die genaue Lage des Platzes mitgeteilt.

Bei Trekkern stößt das Angebot auf Zustimmung. „In Onlineforen rufen die Trekkingfreunde dazu auf, die Aktion zu unterstützen und nicht zu missbrauchen“, hat Hosters erfahren.

www.trekking-eifel.de

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