KG Blau-Weiß SchleidenPrinzenpaare aus 40 Jahren eingeladen

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Die ehemaligen Tollitäten versammelten sich auf der Bühne in Mechernich.

Die ehemaligen Tollitäten versammelten sich auf der Bühne in Mechernich.

Schleiden – Auch wenn die Null, die normalerweise für eine runde Jahreszahl steht, im jecken Universum eigentlich der Elfer-Systematik weichen muss, hat es sich die KG Blau-Weiß Schleiden nicht nehmen lassen, ihr 40-jähriges Jubiläum nach Kräften zu feiern.

Vollbesetzt waren die Reihen in der Aula der einstigen Hauptschule, auch wenn Präsident Norbert Niebes zu gern in die benachbarte Zweifach-Turnhalle umgezogen wäre. Dies war aber aus Brandschutzgründen nicht möglich gewesen.

Die ehemaligen Prinzenpaare aus 40 Jahren KG-Geschichte hatte Niebes eingeladen, und viele waren gekommen. Darunter Gesichter, die aus dem Karneval bekannt sind, wie Manuela Dederichs, Prinzessin aus der Session 1982/83, die das Karnevalsvirus nicht mehr losgelassen hat und die mittlerweile Vorsitzende des benachbarten Karnevalsvereins Rot-Weiß Gemünd ist.

Die KG Blau-Weiß Schleiden

Die Schleidener sind blau-weiß, weil rot-weiß ja jeder kann. Die alte Stadtfarbe war blau-weiß.

Gegründet wurde die KG am 7.7.1977 – wenn das kein jeckes Datum ist. Mit viel Alaaf geht der Zug traditionell am Tulpensamstag – bei blau-weißem Himmel.

Die erste „Gala Prunksitzung“ fand 1978 statt. Der erste Zoch ging damals nur durch den Auel.

Tränen lachen wir im geselligen oder spontanen Zusammensein, mit viel Spaß an der Freud.

Gar nicht lachen können wir, wenn wir besoffene Pänz am Zugrand sehen.

Der größte Reinfall war Anfang der 80er der Sommerabend, an dem eine Kölner Band auftrat und das Lied „Pizza, Pizza“ sang (Höhner). Da damals noch kaum jemand etwas damit anfangen konnte, kamen nur 137 Besucher.

Tollitäten kommen bei uns immer aus der Jugend, meist im Alter zwischen 13 und 15 Jahren.

Unser Orden hat immer etwas mit unserer Heimatstadt und der Umgebung zu tun und trägt das Motto der Session.

Wir wünschen uns, dass der schöne Fastelovend 11 X 11 Jahre hält, wir weiter Zuwachs für Verein und Garden bekommen und mehr Schleidener vom Karneval angezogen werden.

Andere waren extra nach Schleiden gereist, wie Ellen Lehmann, die 1980/81 mit Ralf Hörnchen das Prinzenpaar stellte und nun in Aachen wohnt.

„Das war eine tolle Zeit“, erinnerten sich die beiden. Viel sei damals noch selbst gemacht worden wie der Bau der Karnevalswagen. „Wir hatten unsere Rede damals auswendig gelernt“, erzählte Ellen. Sie hätten damals im wahrsten Sinne des Wortes Spaß an der Freud gehabt. Den damals aktuellen Ententanz „haben wir bestimmt 20 Mal am Tag getanzt“, sagte Lehmann lachend.

Während ihre Schwester Heike Lehmann noch immer im Verein aktiv ist, war Hermann-Josef Schülter, Prinz des Jahres 1979/80 Inspiration für seinen Bruder Dirk, der als „Milleniums-Prinz“ in der Session 1999/2000 das Zepter in der Hand hielt. Viel habe sich geändert in Schleiden, sagte Hermann-Josef. „Der Ratskeller fehlt“, bedauerte er. Eine Reise in die Vergangenheit unternahm die Funkengarde. Ex-Mitglieder tanzten in den alten Kostüme der Garde. „ Tanzen ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht“, sagte Michaela Scory, die mit ihren Mittänzerinnen gefeiert wurde.

Mit dem Geschwisterpaar Lena und Niklas, „De decke Tromm“ und „Augustus“ alias Julius Schmitz zeigten die Schleidener, die auf eigene Kräfte setzten, dass sie sich in Sachen Büttenreden nicht zu verstecken brauchen. Danach sorgte das Herrenballett „Fire Walker“ aus Vlatten für Stimmung. Coversongs aus dem Kölschen Karneval lieferte die Band „Volljaas“. Zum Abschluss begeisterten die „Showfanfares Ripsdorf“ das Publikum.

In einem humorvollen Steckbrief stellt sich die Karnevalsgesellschaft (siehe Kasten) selbst vor.

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