Strukturwandel im Kreis EuskirchenDie Schullandschaft im Kreis Euskirchen ändert sich gewaltig

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Kreis Euskirchen – Die Schullandschaft in der Kreisstadt Euskirchen wird sich auch im kommenden Jahr wandeln. Seit 2012 sind zwei Hauptschulen von der Bildfläche verschwunden – die Nordschule in der Kernstadt und die Joseph-Emonds-Schule in Kuchenheim. Sozusagen im Gegenzug entstand die Gesamtschule. Nun steht das Ende der Willi-Graf-Realschule bevor.

Nach der alten Planung sollte sie 2019 geschlossen werden. Sie läuft also aus, bildet keine Eingangsklassen mehr und schrumpft dadurch jedes Jahr. Lehrer und Eltern sahen deshalb die Gefahr, dass die Schule in ihrer Endphase nicht mehr optimal mit Pädagogen und Räumen ausgestattet werden könnte. Und so beantragte die Willi-Graf-Schule selbst ihre vorzeitige Auflösung.

Der städtische Schulausschuss stimmte zu, so dass dieser Schritt mit Ablauf des Schuljahres 2015/16 vollzogen wird. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden fast alle verbliebenen Schülerinnen und Schüler zur Kaplan-Kellermann-Schule wechseln, die mit der Willi-Graf-Schule seit Jahrzehnten das Realschulzentrum im Euskirchener Stadtkern bildet.

Hauptschule wird aufgelöst

Auch für die Hauptschulen in Mechernich und Kall soll sich im kommenden Jahr einiges ändern. Beide Schulen laufen derzeit aus und werden ab dem nächsten Schuljahr jeweils nur noch zwei Jahrgänge haben. Deshalb ist künftig der Unterricht in Kall geplant, gemeinsam mit den Schülern der Hauptschule Kall, die aufgelöst werden soll. Darüber müssen allerdings noch die Stadt Mechernich und die Gemeinde Kall in ihren Räten entscheiden. Die Mechernicher Hauptschule würde dann in Kall installiert.

Eine neue Schule soll es in Satzvey geben: Die „Freie Veytalschule Satzvey“ wurde von 30 Eltern gegründet. Bei der Kölner Bezirksregierung stellten sie jetzt einen Schulgenehmigungsantrag. Ausgerichtet werden soll die Schule nach einer ganzheitlichen Pädagogik auf Grundlage der Anthroposophie von Rudolf Steiner. Die freie Schule, die in Satzvey im ehemaligen Gebäude der Förderschule beheimatet sein wird, soll eine Gesamtschule werden und nach 13 Jahren den Erwerb des Abiturs ermöglichen. Gleichzeitig sollen alle staatlichen Schulabschlüsse erreichbar sein.

Der Verein zur Förderung der Anthroposophie in Mechernich kann aber nur vorläufige Anmeldungen entgegennehmen. Denn das Genehmigungsverfahren wird vermutlich noch bis Sommer nächsten Jahres dauern. Doch man hat bereits 25 vorläufige Anmeldungen für die erste Klasse, außerdem soll eine zweite Klasse eingerichtet werden.

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