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Geheimes TreffenAngebliche Pläne für Windpark im Lommersumer Feld sind umstritten

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Windkraft

Weilerswist-Lommersum – Soll die Weilerswister Windkraft-Konzentrationszone bei Lommersum erweitert werden und schon bald bis zu neun große Windkraftanlagen aufnehmen, die eine Nabenhöhe von rund 150 Metern haben?

Der ehemalige Weilerswister SPD-Fraktionschef Detlev Schmidt berichtet in der Facebook-Gruppe „Weilerswist und mehr“ über ein angeblich geheimes Treffen von Landwirten, Investoren, Ingenieuren und Firmenchefs in Lommersum. Dabei soll es darum gegangen sein, großdimensionierte Windräder an der Autobahn 1 von Lommersum bis Horchheim aufzustellen. Und schon ist das Soziale Netzwerk voller Kommentare.

Ein derartiges Treffen, so der Weilerswister CDU-Fraktionschef Hans Peter Nußbaum, habe es vor einigen Jahren schon einmal gegeben. Damals habe der ehemalige Bürgermeister Peter Schlösser daran teilgenommen. Ziel sei es gewesen, so Nußbaum, einen sogenannten Bürgerwindpark zu errichten. Die Gemeinde habe sich ja dafür entschieden, für die Belange der Windkraft eine Konzentrationszone südwestlich von Lommersum bis an die Euskirchener Stadtgrenze einzurichten. Dort gebe es bereits zehn Windräder mit mehr als 100 Metern Nabenhöhe.

Keine Notwendigkeit

Außerhalb dieser Zone dürften keine derartigen Anlagen gebaut werden, so Nußbaum. Er sehe dafür auch keine Notwendigkeit. Was aus früheren Plänen der Stadt Erftstadt geworden sei, bei Friesheim an der Autobahn Windräder aufzustellen, entziehe sich seiner Kenntnis, so der CDU-Mann.

An dem Treffen Anfang April sollen laut einer Pressemitteilung der SPD auch CDU-Ratsmitglieder teilgenommen haben, die in dem jetzt zur Rede stehenden Bereich über eigene Flächen verfügen. Die SPD habe bei Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst nachgefragt. Sie habe gegenüber der SPD klargestellt, dass sie keinerlei Verhandlungen oder Gespräche mit Windkraft-Investoren führe. Zudem seien außerhalb der Windkraft-Zone weitere Windkraftanlagen in Außenbereichen nicht zulässig.

Ob die Windkraftzone erweitert werden solle, darüber müsse der Gemeinderat voraussichtlich 2022 entscheiden, wenn nach dem Inkrafttreten des Regionalplans der Flächennutzungsplan neu aufgestellt werden müsse, so Gemeinde-Planungschef Martin Reichwaldt. Dass es ein Treffen im Feld bei Lommersum gab, ist auch CDU-Ortsbürgermeister Heinz Oberrem nicht verborgen geblieben: „Ich war nicht eingeladen, habe nicht teilgenommen. Aber ich bin von mehreren Bürgern, die das Treffen beim Hundespaziergang gesehen haben, darauf angesprochen worden.“

Es gebe aber die nächsten Jahre wohl keine Änderungen, was die Windkraft anbelange. Er, so Oberrem weiter, sei kein Gegner der Windkraft, wenn die Windräder an Stellen aufgestellt würden, wo sie in die Landschaft passten. Bei Lommersum gebe es schon zehn Windräder, die Konzentrationszone sei damit ausgereizt, findet der CDU-Mann.

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