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Groß-VernichTagebau Fischer GmbH will Abbau Quarzkiesabbau bis zur Bahn erweitern

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Die Tagebau Fischer Vernich GmbH hat eine Abbaugenehmigung für 34 Hektar und will weitere 18 Hektar ausbeuten.

Die Tagebau Fischer Vernich GmbH hat eine Abbaugenehmigung für 34 Hektar und will weitere 18 Hektar ausbeuten.

Vernich – Südöstlich von Groß-Vernich könnte der Quarzkiesabbau bis an die Bahnlinie wachsen.

Die Tagebau Fischer Vernich GmbH, eine Tochter der Holemans GmbH aus Rees am Niederrhein, hat bei der Bezirksregierung Arnsberg als Bergbaubehörde beantragt, ihre 34 Hektar umfassende Abbaufläche um 18 Hektar in Richtung Westen aufstocken zu dürfen.

Gleichzeitig verspricht sie der Bevölkerung, der Schwerlastverkehr in Müggenhausen, Schwarzmaar und Vernich werde trotz der Ausweitung des Abbaugebiets nicht zunehmen.

Rekultivierung ist vorgesehen

Der Grund für diese Aussage: Die jährliche Abbaumenge werde nicht steigen, die Zahl der Lastzüge also auch nicht. Die Aufbereitungs- und Verladeeinrichtung solle dort bleiben, wo sie ist, also im Bereich der schon existierenden Quarzgrube, verspricht das Unternehmen.

Mit der Erweiterung der Grube Fischer würde sich ein gut 280 Hektar großer Kiesgrubengürtel zwischen der Bahnlinie Euskirchen – Köln und der Landesstraße 182 zwischen Müggenhausen und Straßfeld schließen, der zumeist nach Bergrecht, in einem Fall aber auch nach Abgrabungsrecht ausgebeutet wird.

Die Kiesgewinnungsflächen „springen“ aber auch noch weiter nach Osten, denn auch bei Straßfeld soll eine neue Kiesgrube entstehen, gegen die allerdings die Bevölkerung Sturm läuft.

Bei Vernich soll das ausgequarzte Gebiet verfüllt und renaturiert werden, so heißt es, damit es der örtlichen Landwirtschaft zurückgegeben werden könne. Die weiteren 18 Hektar sollen in einer Mächtigkeit von 33 bis 40 Meter ausgebeutet werden. Darunter liege eine Tonschicht, die nicht angetastet werden solle, so dass auch keinerlei Auswirkungen auf die Trinkwassergewinnung des Wasserwerks Dirmerzheim zu befürchten seien.

Das Erweiterungsgebiet profitiert als Kiestagebau im Übrigen von einem wesentlich größeren Tagebau-Unternehmen: Durch die Sümpfungsmaßnahmen des rheinischen Braunkohleabbaus sei der Grundwasserspiegel so weit abgesenkt worden, dass Quarzsand und Quarzkies in der Grube Fischer grundwasserfrei abgebaut werden könnten, sagt Claudia Kressin, Sprecherin der Holemans-Gruppe.

Der Erweiterungsbereich des Tagesbaus Fischer liege zudem außerhalb von Natur- oder Landschaftsschutzgebieten.

Beeinträchtigungen für einige Anlieger

Dennoch wird es Beeinträchtigungen geben. So sind nach Einschätzung des Quarzabbauunternehmens einige Wohnhäuser am östlichen Rand von Vernich „durch eine geringfügig erhöhte Geräuschbelastung betroffen“, doch die in der Technischen Anleitung Lärm vorgegebenen Lärmschutz-Grenzwerte würden deutlich unterschritten.

Die Tagebau Fischer Vernich GmbH habe den Erweiterungsantrag in Arnsberg mit einer Umweltverträglichkeitsstudie und mehreren ergänzenden Gutachten zu den Themenbereichen Lärm, Verkehr, Grundwasserschutz und Naturschutz eingereicht.

Derzeit, so das Unternehmen, seien am Standort Vernich fünf Mitarbeiter beschäftigt. Bei einem positiven Bescheid aus Arnsberg könne die Anzahl aufgestockt werden. Zudem sollen die Aufbereitungsanlagen erneuert werden. Dabei sollen auch einheimische Firmen zum Zuge kommen, so Claudia Kressin.

Die vollständigen Antragsunterlagen (der Rahmenbetriebsplan mit allen Anlagen) liegen bis 2. Mai 2017 im Rathaus Weilerswist zur Einsichtnahme aus. Die Frist für Einwendungen endet am 16. Mai 2017. Die Unterlagen sind auch auf der Homepage der Bezirksregierung Arnsberg verfügbar:

www.bezreg-arnsberg.nrw.de/bekanntmachungen/2017/04/17_04_03_tagebau_fischer_vernich/index.php

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