ARD-Kultserie „Mord mit Aussicht“Hengasch liegt in Oberberg

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Mord mit Aussicht

Viele Szenen mit Kommissarin Sophie Haas und ihrem Team werden im Oberbergischen gedreht.

In Oberberg wird weit häufiger gemordet, als die hiesige Polizei ahnt. Denn wenn die Rathaus-Praktikantin im Bürgermeisterzimmer aufgespießt wird, der liebestolle Eiermann unter rätselhaften Bedingungen einen Herzinfarkt erleidet oder der Sangesbruder einem Backstein-Killer zum Opfer fällt, ermittelt die Hengascher Kommissarin Sophie Haas.

Kommissarin Sophie Haas flitzt durch Gimborn

Die erfolgreiche ARD-Krimireihe „Mord mit Aussicht“ spielt im fiktiven Eifel-Nest Hengasch (im ebenso ausgedachten Kreis Liebernich) – doch gedreht wird regelmäßig im Oberbergischen. Bergische Dörfer sind die malerische Kulisse für Kriminalkommissarin Haas, die so ganz anders ist als der typische hiesige Polizeibeamte. Anstatt Schnauzbart trägt sie Stöckelschuhe, die Wumme steckt in der Handtasche statt im Holster, und ihr Einsatzwagen ist ein flammrotes BMW-Cabriolet. Mit dem flitzt die kecke Blondine öfters über hiesige Landstraßen.

Wer die Serie genau verfolgt und sich in seiner Heimat auskennt, dem wird es auffallen: Mehrmals ist die TV-Ermittlerin mit ihrem Auto für wenige Sekunden auf der Hauptstraße in Marienheide-Gimborn zu sehen, mit dem Schlossteich im Vordergrund. In einer Einstellung unterstreicht die Gimborner Kirche den ländlichen Charakter der Serie. Produzent Peter Güde berichtet: „Wir drehen nicht alles in der Eifel, weil die ein eher hartes Gesicht hat. Das Bergische hat mehr liebliche Seiten.“ So finde das Filmteam der Kölner Pro GmbH hier eher frei stehende Fachwerkhäuser und weite Plätze als in Eifeldörfern mit ihren geschlossenen Straßenfronten – und Oberberg sei über die A4 außerdem schneller zu erreichen.

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Gemeinde Marienheide informiert vorsorglich die echte Polizei

Die Gimborner Straßenszenen wurden gedreht, als das Filmteam ohnehin im Ort war, um Aufnahmen in der örtlichen Schreinerei zu machen. Thomas Garn aus dem Marienheider Rathaus: „Wenn solche Krimis in unserer Gemeinde gedreht werden, informieren wir zuvor die echte Polizei. Es könnte ja sein, dass besorgte Anwohner den Notruf wählen, wenn sie die Schauspieler mit Schusswaffen sehen.“

Mord mit Aussicht

Viele Szenen mit Kommissarin Sophie Haas und ihrem Team werden im Oberbergischen gedreht.

Die Einsatzwagen für die Hengascher Feuerwehr stellt die echte Feuerwehr von Ründeroth. Feuerwehrmann Benjamin Miebach hat im vergangenen Jahr das Löschfahrzeug und den Mannschaftstransportwagen gemeinsam mit zwei Kameraden in die Ortschaft Oberstaat gefahren. Dort wurde ein Fachwerkhaus, das dem Betreiber der Gastronomie „Bergische Schweiz“ gehört, als Hengascher Feuerwehrhaus hergerichtet: Die grünen Fensterläden strichen die Filmleute in Feuerrot.

Auch der Ründerother Feuerwehrwagen spielt eine Rolle

In der Folge „Moorleiche“ stehen Kommissarin Haas und ihr Gehilfe Dietmar Schäffer vor den Ründerother Feuerwehrwagen. „Die meisten Schriftzüge hat das Filmteam abgeklebt“, berichtet Miebach, der die Dreharbeiten den ganzen Tag über verfolgt hat: „In der Folge sah man aber immerhin das Engelskirchener Gemeindewappen und den Schriftzug ,Florian Engelskirchen’ in der Windschutzscheibe des Transportautos.“

In der Folge am heutigen Dienstag wird die Gummersbacher Ortschaft Lieberhausen eine tragende Rolle spielen. Dort haben die Kölner bereits Ende März Schlüsselszenen gedreht: Mit der Hilfe Dutzender örtlicher Statisten wurde ein Sankt-Martins-Umzug dargestellt – bei dem überraschend ein Schuss fällt (siehe Infokasten).

In mehreren Folgen der aktuellen, dritten Staffel dient die alte Lieberhausener Dorfschule, die jetzt von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt wird, zudem als Hengascher Bürgermeisteramt.

Auch Uwe Reinhold, Chef des Lieberhausener Landgasthofs Reinhold, hat der ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht“ eine Kulisse zur Verfügung gestellt. Das Kaminzimmer der Gaststätte wurde für eine Folge zum Jägerzimmer umgewandelt, berichtet der Gastronom: „Überraschend viele Gäste haben mich darauf angesprochen. Das war ein bisschen wie in Hollywood.“

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