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Christkind in Engelskirchen„Melde dich doch per WhatsApp!“

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In den Endspurt vor Weihnachten gehen die Helferinnen des Christkinds in der Engelskirchener Postfiliale.

In den Endspurt vor Weihnachten gehen die Helferinnen des Christkinds in der Engelskirchener Postfiliale.

Engelskirchen – Eine Schrift mit so hübschen Schleifen an den Buchstaben ist schon außergewöhnlich. Doch, wo mag der Brief an das Christkind herstammen? Eine kleine Weile hat es schon gedauert, bis den Helfern des Himmelswesens im Engelskirchener Christkindpostamt klar war, dass das ein Wunschzettel aus Thailand ist.

Der Brief aus dem fernen Thailand ist einer von mehr als 120 000 Wunschzetteln aus 53 Ländern, die das Christkind in diesem Jahr erreicht haben. Voller Vertrauen wandten sich die vielen Kinder und auch ein paar Erwachsene ans Christkind und stellten Fragen wie Klausi aus der Schweiz: „Hosch du äni Märklin? Ich wart arg!“

Auch Taschentücher

als Wunsch

Ein bisschen traurig schrieb Il Ho aus Seoul. Die Gummibärchen, die das Kind aus der Zeit in München kennt, fehlen in Südkorea doch sehr. Das Christkind hat aber ein gutes Herz und beauftragte Britta Töllner von der Deutschen Post damit, ein paar der Leckereien auf die Reise zu schicken.

Köstlich gefüllt war auch das Paket, das ins nahe Meinerzhagen ging. Der Wunschzettel in Brailleschrift kam vom Blindenwerk Westfalen.

Eine Schubkarre voller Schokoriegel wurde gewünscht – so viel ging dann doch nicht. Aber ein bisschen was zum Naschen und eine Antwort, ebenfalls in Braille verfasst, konnten abgeschickt werden.

Davon, dass auch das Christkind sich über Geschenke freut, sind jede Menge Kinder überzeugt. Lina aus Kirchhain hat mit Sorgfalt ein Winterpäckchen gepackt: Taschentücher, falls die Nase läuft, Kaugummi für guten Atem und einen Reflektor, falls das Christkind mal im Dunkeln unterwegs ist. Hier hat auch Ben aus Königswinter mitgedacht. Er schreibt, dass das Himmelswesen sich bei Fragen zur Route gerne per WhatsApp melden darf. Seine Mobilnummer hat er nicht mitgeschickt. Die setzt er wohl als bekannt voraus.

Immer wieder ist im Engelskirchener Christkindpostamt amüsiertes Kichern von den 17 Helfern zu hören, wenn sie über die originellen Ideen der Kinder stolpern, sich über Gebasteltes oder Gedichte freuen.

Manche Gedanken sind aber auch sehr anrührend. „Ganz viele Kinder denken gerade jetzt an die Flüchtlinge, wünschen ihnen genug zu essen und Frieden oder sorgen sich um die Familie.“

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