Naturschutzgebiet Grube KastorGutachter hat Arbeit in Engelskirchen aufgenommen

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Hat das Naturschutzgebiet Kastor irreparable Schäden durch Filmaufnahmen erlitten? Ein Gutachter soll das herausfinden.

Hat das Naturschutzgebiet Kastor irreparable Schäden durch Filmaufnahmen erlitten? Ein Gutachter soll das herausfinden.

Ehreshoven – Ein externer Gutachter hat zusammen mit Mitarbeitern der Unteren Landschaftsbehörde einen ersten Ortstermin in Engelskirchens Naturschutzgebiet Grube Kastor absolviert. Das berichtete der zuständige Kreisdezernent Dr. Christian Dickschen jetzt im Kreisumweltausschuss. Er beantwortete damit eine von vielen Fragen, die die Fraktionen der Grünen und der Linken im Zusammenhang mit den Folgen von Filmaufnahmen in diesem Naturschutzgebiet (wir berichteten) gestellt hatten.

Dickschen betonte, dass die Verursacher der Schäden, also die Filmfirmen, zugesagt hätten, alle Schäden zu beheben oder auszugleichen. „Eine enge Zusammenarbeit des Gutachters mit der Unteren Landschaftsbehörde und der Unteren Bodenschutzbehörde ist sichergestellt.“

Die Grünen sprachen von einer „Mittäterschaft“ des Stifts

Dickschen sagte unter anderem, dass der Oberbergische Kreis im Zusammenhang mit den Dreharbeiten, bei denen unter anderem auch eine Film-Explosion ausgelöst worden sein soll, keine Strafanzeige gestellt habe, da eine strafrechtliche Relevanz nur dann gegeben sei, wenn der Schutzzweck des Naturschutzgebietes in nicht unerheblicher Weise beeinträchtigt werde. „Eine solche schwerwiegende Verletzung liegt nach naturschutzfachlicher Begutachtung der Unteren Landschaftsbehörde nicht vor, da der Schutzzweck – Erhaltung und Entwicklung von wärmeliebender Pioniervegetation auf Steinhalden – nur auf einer kleinen begrenzten Fläche verletzt wurde.“

Die weiteren Schutzzwecke seien gar nicht beeinträchtigt. Ob überhaupt – und wenn ja, gegen wen – ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werde, werde noch geprüft. So lautete Dickschens Antwort auf eine andere Frage der Grünen. Die hatten nämlich auch wissen wollen, ob der Kreis meine, dass neben den Filmproduktionsfirmen auch das Stift Ehreshoven als Grundbesitzer für die Schäden verantwortlich sei. Die Grünen sprachen von einer „Mittäterschaft“ des Stifts.

„Die Kritik muss sich gegen den Verursacher richten, nicht gegen den Kreis.“

Die Grünen fragten außerdem, welche Maßnahmen die Kreisverwaltung zur künftigen Durchsetzung des Naturschutzes und des Gesundheitsschutzes für die Grube Kastor für angebracht halte. Dezernent Dickschen verwies auf das bereits bestehende und bewährte Gesamtkonzept: „Die aktuellen Ereignisse geben allerdings Anlass, Anpassungen vorzunehmen.“ So sollen „als Sofortmaßnahmen“ Gespräche mit dem Stift geführt und die Kontrollen vor Ort durch den Kreis verstärkt werden.

Den Grünen Friedrich Meyer und Helmut Schäfer (beide Engelskirchen) waren die Antworten viel zu dünn, Schäfer kritisierte, dass Anwohner bekannt gemacht hätten, dass seit vielen Monaten in Kastor gedreht würde. „Da muss der Kreis doch mal nachhören!“ Meyer sprach gar von einem „Versagen der Kreisverwaltung“ – eine Meinung, die im Gremium keine Zustimmung fand. Lukas Miebach (CDU, Engelskirchen) mahnte mehr Sachlichkeit an. „Die Kritik muss sich gegen den Verursacher richten, nicht gegen den Kreis.“

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