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Schulschliessungen in EngelskirchenEnde einer Ära: „Wir waren eine gute Schule“

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Engelskirchen – Wie in Nümbrecht endet auch in Engelskirchen-Ründeroth eine Ära: Sowohl an der Leopold-Goes-Realschule als auch an der Gemeinschaftshauptschule Ründeroth, beide im Schulzentrum Walbach untergebracht, endet der Betrieb für immer. Beide existierten parallel zu ihrer Nachfolgerin, der Sekundarschule, unter einem Dach.

„Wir sind noch dreizügig und wir haben 65 Schülerinnen und Schüler, die am Freitag entlassen werden. Dann gibt’s auch Zeugnisse“, sagt Bernadette Trompetter, die langjährige Leiterin der Realschule.

Die Stimmung sei trotz allem gut. „Wir sind mit mir noch sieben Kollegen, und wir sind in diesem immer noch sehr schönen Gebäude auf einem Flur zusammengerückt, inklusive unseres Lehrerzimmers.“ Erfreulich sei, dass die Schüler ihren Abschluss gemacht haben. „Wir haben immer noch 50 Prozent Qualifikationsvermerke für den Besuch der gymnasialen Oberstufe“, betont Trompetter. Alle Kollegen würden fürs kommende Schuljahr an ihre Wunschschulen versetzt.

Über die Frage, ob sie gern mit der Realschule weitergemacht hätte, muss die Schulleiterin nicht lange überlegen. „Ja“, sagt sie, „wir waren eine gute Schule!“ Sie selbst geht jetzt in den Ruhestand. Ausgerechnet die Abwicklung der Realschule, die sie so lange geleitet hat, war die letzte große Aufgabe ihrer Laufbahn. „Ich habe mir aber keine Gedanken darüber gemacht, was ein schönerer Abschluss gewesen wäre. Für mich war es jetzt hier sehr erfreulich, sehr kollegial.“ Feiern will sie den letzten Tag aber nicht: „Eigentlich gibt’s ja nichts zu feiern“, sagt Bernadette Trompetter. „Aber wir werden eine sehr große Abschiedsfeier für die letzten Schüler machen, das wird sehr üppig. Die Schüler haben sich auch noch mal ganz besonders ins Zeug gelegt und ein großes Programm gestaltet.“ Kommende Woche gibt’s dann noch ein Grillfest mit den aktuellen Kollegen und jenen, die seit Beginn des Auslaufens dabei waren – „in der Erinnerung an die schöne Arbeitszeit, die wir hier hatten.“

Auch die Gemeinschaftshauptschule Ründeroth läuft aus. Zuletzt hat Wolfgang Beifuß, eigentlich stellvertretender Leiter der Konrad-Adenauer-Hauptschule in Wipperfürth, als abgeordneter Schulleiter die Abwicklung organisiert. 28 Schüler gab’s im letzten Jahr. „Für die Schüler war es eine Umstellung, da mussten die sich auch erst dran gewöhnen, aber das hatten wir nach ein paar Wochen im Griff.“ Einige 10b-Abschlüsse ermöglichen etwa einem Viertel der Zehner einen Wechsel in die gymnasiale Oberstufe. „Am nächsten Dienstag wird unser letzter Jahrgang hier verabschiedet“, sagt Beifuß, der an zwei Wochentagen im Schulzentrum war.

Darauf, eine Schule abzuwickeln, werde man nicht vorbereitet, sagt der Pädagoge. „Mit einem guten Team im Rücken konnte ich vieles von Wipperfürth aus regeln, ich wurde sehr gut unterstützt vom Kollegium. Es war eine gute Erfahrung, obwohl es nicht schön ist, dass die Hauptschule hier vor Ort ausläuft.“ Die Hauptschule hinterlasse aber Spuren: „Hier wurde zum Beispiel die Sache mit dem Engelskirchener Engel ins Leben gerufen.“ Praxis habe stets im Vordergrund gestanden, „das ist jetzt wieder stark im Kommen.“    

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