Großeinsatz für FeuerwehrFamilie mit Kindern nach Feuer obdachlos

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Das Haus ist unbewohnbar

Das Haus ist unbewohnbar

Lindlar – Es ist 2.25 Uhr, die Bewohner des Hauses Lindenfeld 4 liegen in tiefstem Schlaf, als sie von Geräuschen und Brandgeruch geweckt werden. Das Carport an der rechten Seite des Doppelhauses steht in Flammen. Mit dem Gartenschlauch versucht der Familienvater, den Brand zu löschen. Vergeblich: Das Feuer greift bereits auf das Auto und das Wohnhaus über. Die Feuerwehr ist bereits alarmiert. Die vierköpfige Familie flüchtet aus dem Haus, auch das Ehepaar in der anderen Doppelhaushälfte bringt sich in Sicherheit.

Die Feuerwehrleitstelle löst Gemeindealarm aus und sämtliche Einheiten aus Lindlar rücken aus. Zusätzlich auch der Löschzug Wipperfürth mit der Drehleiter. Nur Minuten nach der Alarmierung erreichen die ersten Einsatzkräfte den Brandort.

Mittlerweile stehen Carport, Auto und Dachgeschoss in Flammen. Durch die Hitzeentwicklung droht das Feuer nicht nur auf die linke Doppelhaushälfte, sondern auf ein benachbartes Haus überzugreifen. Die Holzverkleidung der Balkone hat bereits Feuer gefangen und wird abgelöscht.

Mit fünf Einsatztrupps unter Atemschutz geht die Lindlarer Feuerwehr gegen den Brand vor. Zwei Trupps bekämpfen das Feuer von außen, einer frontal, der andere von der Seite. Zwei Trupps dringen in das Haus vor und bekämpfen das Feuer von innen, ein weiteret Trupp löscht das Feuer über die Drehleiter. Insgesamt sind 84 Feuerwehrleute unter Leitung von Wehrführer Dieter Hungenberg im Einsatz, die Wipperfürther Einsatzkräfte stehen in Bereitschaft ebenso Einheiten des Roten Kreuzes.

Gegen 4 Uhr ist das Feuer unter Kontrolle, das Dach wird noch abgedeckt und Glutnester bekämpft. Um 6 Uhr ist der Einsatz beendet. Die rechte Haushälfte ist durch das Feuer unbewohnbar geworden, die vierköpfige Familie obdachlos. Sie findet in der Nacht eine Übergangslösung. Auch das Ehepaar aus der anderen Haushälfte, die von dem Brand nur im Bereich des Dachfirstes beschädigt und verraucht ist, findet eine Unterkunft. Sie können, nachdem das Haus gut gelüftet wurde, wieder zurückkehren, sagt Feuerwehrsprecher Hans-Peter Scheurer.

Schon am Vorabend gebrannt

Bereits gestern Mittag hatte es in der gleichen Straße, nur wenige Häuser entfernt, schon einmal gebrannt. Drei Mülltonnen waren in Flammen aufgegangen und zerstört worden, eine Pergola wurde beschädigt. Zusammen ein Sachschaden rund 600 Euro, so die Schätzung der Polizei, die einen Zusammenhang zwischen den Bränden nicht bestätigen wollte. Polizeisprecher Jürgen Dzuballe verwies darauf, dass die Brandursache noch ungeklärt ist. Eine Brandstiftung könne aber nicht ausgeschlossen werden. Die Brandsachverständigen werden die Ermittlungen aufnehmen. Wann genau, steht noch nicht fest, da sie noch auf dem Gelände des abgebrannten Lampenwerkes in Derschlag im Einsatz sind.

Bei dem Einsatz in Kappelensüng wurde ein anderes Problem deutlich: Ein Engpass bei den Atemschutzgeräten. Die Lindlarer Feuerwehr musste auf die Sauerstoffflaschen der Wipperfürther zurückgreifen und es gab Überlegungen, die Reserve aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis anzufordern, da die Reserve des Oberbergischen Kreises beim Großbrand im Lampenwerk Lenneper Leuchten in Gummersbach aufgebraucht worden war. Alle Atemschutzgeräte müssen nach Einsätzen gereinigt und die Sauerstoffflaschen neu befüllt werden, diese Wartungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

(eb)

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