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„Gravierende Mängel“Seniorenwohnpark „Haus Manshagen“ muss geräumt werden

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Im „Haus Manshagen“ hat es in der Vergangenheit mehrfach gebrannt, zuletzt im April 2016. 

Im „Haus Manshagen“ hat es in der Vergangenheit mehrfach gebrannt, zuletzt im April 2016. 

Derschlag – Der Seniorenwohnpark „Haus Manshagen“ in Gummersbach-Derschlag muss wegen einer „Vielzahl baurechtswidriger Missstände“ spätestens bis Montagabend geräumt werden. Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein spricht sogar von „Gefahr für Leib und Leben.“ und sieht „Gefahr im Verzug“. Bis zur Räumung soll eine Brandwache eingerichtet werden.

Dem Betreiber der Einrichtung, der Haus Manshagen GmbH, sei am Freitag eine entsprechende Verfügung der Bauaufsicht zugestellt worden, wie der Bürgermeister weiter erläutert. Auch die Heimaufsicht beim Oberbergischen Kreis habe man eingeschaltet. In ersten Gesprächen sei es auch darum gegangen, zu klären, wo die Bewohner der Senioreneinrichtung unterkommen können. Betroffen von der Räumung sind 139 Bewohner, darunter auch 22 Menschen, die in der geschlossenen Abteilung der Einrichtung leben.

Turnusmäßige Überprüfung des Hauses

Ans Tageslicht gekommen sind die „bauordnungsrechtlichen Mängel“ bei einer turnusmäßigen Überprüfung des Hauses, wie der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner erläutert. „Die Rauchmelder in Haus Manshagen sind nicht vernetzt, in einigen dieser Geräte gibt es gar keine Batterien und die Brandmeldeanlage ist nicht bei der Leitstelle aufgeschaltet“, erläutert Hefner. Zudem fehle eine Sicherheitsbeleuchtung für den Fall, dass der Strom in der Einrichtung ausfalle.

Als „noch gravierender“ bezeichnet der Baudezernent die Situation der Fluchtwege im Haus. „Zwei sind Vorschrift, doch im Haus Manshagen nicht die Realität.“ Viele als Fluchtweg ausgewiesene Bereiche seien zugestellt und wären in einem Ernstfall von der Feuerwehr nicht zu erreichen. Zudem seien Rauchschutztüren nicht funktionstüchtig.

Mehrere Brände in der Vergangenheit

Werner Brungs, Geschäftsführer der Haus Manshagen GmbH, sagte auf Nachfrage, dass ihm noch keine Verfügung vorliege. Allerdings fände kommenden Montag ein Termin beim Bauamt in Gummersbach statt. Danach könne er mehr sagen.

In der Einrichtung hatte es in der jüngeren Vergangenheit mehrfach gebrannt. Zuletzt war das im April 2016, als in dem Zimmer eines Bewohners eine Matratze in Brand geraten war. Das Haus hat seit Anfang 2016 einen neuen Betreiber, nachdem der langjährige Eigentümer 2014 in die Insolvenz gegangen war.

Bei einer Pressekonferenz am Montag will die Stadt weiter informieren.

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