Firma MTO in GummersbachWaschmaschinen für Zylinderköpfe

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Bei der jüngsten Hausmesse stellten Werner (l.) und Golo Meißner die neuen FlexCell-Anlagen (rechts) vor. ()

Bei der jüngsten Hausmesse stellten Werner (l.) und Golo Meißner die neuen FlexCell-Anlagen (rechts) vor. ()

Becke – Dass neue Autos deutlich seltener einen Ölwechsel brauchen, als man es von älteren Modellen kennt, hängt auch mit einer Technik zusammen, die im Oberbergischen ersonnen wurde: „Früher lag das Intervall bei 5000 Kilometern, heute sind 30 000 Kilometer üblich, bei Lastwagen sogar 80 000“, erklärt Golo Meißner. Der 31-Jährige ist Geschäftsführer der MTO Oberflächenbehandlungs-GmbH in Gummersbach-Becke.

Moderne Motoren, erklärt er, liefen auch deshalb besser, weil ihre einzelnen Bauteile bei der Montage heute viel sauberer entgratet seien als früher, sagt Meißner. Und für diese Sauberkeit sorgen unter anderem Roboterwaschanlagen, die bei Meißner Technik Müllenbach (MTM) entwickelt werden und die MTO projektiert und baut.

Als die junge Gummersbacher Firma jüngst zur MTO-Hausmesse am Standort Becke einlud, standen zwei dieser hochmodernen FlexCell-Anlagen im Mittelpunkt des Interesses. In ihnen werden Werkstücke (beispielsweise aus der Automobilindustrie – wie Kanalplatten in Automatikgetrieben, ABS-Gehäuse, Einspritzanlagen oder Zylinderköpfe) entgratet, das heißt: Von Metallspänen und Flittern befreit. Der Clou an den neuen Maschinen: Ein Roboter dreht und wendet die zu entgratenden Werkstücke, ohne dass er dabei selbst mit im Nassraum steht. „Die beweglichen Elemente der Roboter sind störanfällig, die Feuchtigkeit und die Waschchemie störten die Elektronik“, erklärt Golo Meißner.

Prozesse wie Vorreinigen, Hochdruckentgraten und Trocknen laufen in den modernen Anlagen zeitgleich ab – und das im Handumdrehen. „Unsere Technik entgratet alle Metallstücke, die entgratet werden müssen“, sagt der Geschäftsführer.

Potenzielle Kunden für diese Anlagen, die die Größe einer Doppelgarage erreichen, gibt es in vielen Industriezweigen, auch außerhalb der Automobilbranche. Allerdings wissen die Ingenieure dort die Qualität „Made in Oberberg“ besonders zu schätzen. „50 Prozent der 20 größten Automobilhersteller weltweit arbeiten mit MTM- und MTO-Waschtechnik“, erklärt Golo Meißner.

MTO bietet seit kurzer Zeit auch Lohnreinigung an. MTM-Geschäftsführer Werner Meißner erklärt: „Das Angebot richtet sich zum Beispiel an Hersteller von Kleinserienmotoren und Nullserienfertigung.“ Letzteres bezeichnet, um beim Beispiel Motor zu bleiben, die ersten entwickelten Prototypen und die folgenden Modelle, also all die Motoren, die vor der Serienreife stehen. „Dafür gibt es bei den Herstellern noch keine Waschtechnik“, sagt Meißner senior, „aber bei MTO in Becke gibt es dafür eine Universal-Waschmaschine“.

Die beiden auf der Hausmesse vorgestellten FlexCell-Anlagen sind mittlerweile bei ihren Kunden, Firmen aus der Automobil-Zulieferbranche, angekommen. Eine Anlage steht jetzt im Saarland, die andere in den USA.

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