GummersbachÜbernachten in der Kita gestoppt – Stadt hat Sicherheitsbedenken

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Gummersbach – „Warum dürfen unsere Kinder nicht wie geplant im Kindergarten übernachten?“, lautet eine Frage, die derzeit viele Eltern in Gummersbach beschäftigt. Vielerorts war in den Einrichtungen vor den großen Ferien eine Nacht in der Kita bereits fest eingeplant und seit Wochen vorbereitet worden. In manchen Kitas hat dies bereits stattgefunden. In den sozialen Medien wird schon eifrig diskutiert.

Als die Stadtverwaltung davon Kenntnis bekam, war Schluss mit dem „Nachtleben“. In einem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, erklären der Erste Beigeordnete Raoul Halding-Hoppenheit und der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner, warum man nicht in einem Kindergarten übernachten kann.

Die Kitas im Stadtgebiet seien für eine klassische Nutzung genehmigt worden. „Und dazu gehört nicht, dass man hier nachts schläft“, erklärt Hefner. Wenn man das trotzdem wolle, müsse eine Nutzungsänderung herbeigeführt werden. Es gehe es nicht darum, dass die Stadt eine Spaßbremse sein wolle, wie von Elternseite behauptet werden: „In den Kindergärten gibt es keine Notbeleuchtung. Sobald das normale Licht ausfällt, stehen die Kinder im Dunkeln“, so der Baudezernent. Ganz abgesehen davon, dass weder Polizei noch Feuerwehr davon wüssten, dass Kinder während der Nacht in der Einrichtung seien. „Nicht auszudenken, was alles passieren kann, wenn es dann tatsächlich zu einem Feuer kommt.“

Sicherheit der Kinder ist oberstes Gebot

Bürgermeister Frank Helmenstein sagte dieser Zeitung, dass die Stadt erst in der vergangenen Woche Kenntnis davon bekommen habe, dass in den Kitas im Stadtgebiet übernachtet werde. Das oberste Gebot müsse die Sicherheit der Kinder sein.

„Und es ist nicht ja nicht so, als hätten Kindergärten nicht schon nachts gebrannt“, sagt der Verwaltungschef. In St. Augustin sei erst unlängst eine Kita abgebrannt, ergänzt Hefner. „Wenn wir das Übernachten in den Kitas dulden würden und es passiert etwas, dann wandern wir hier alle ins Gefängnis“, so der Baudezernent.

Mit vereinten Kräften will die Stadt von heute an prüfen, ob es für die Kitas, die von dem Beschluss betroffen sind, eine Expressgenehmigung geben kann. Aus diesem Grund werden Bauaufsicht, Feuerwehr und Jugendamt von heute an prüfen, was noch geht.

Für die Zukunft gebe es zwei Möglichkeiten, sagt Hefner. Entweder beantragten die Einrichtungen eine Einzelfallgenehmigung in jedem Jahr, „oder sie stellen einen Rahmenantrag verbunden mit einer jährlichen Anzeige der Veranstaltung“.

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