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Gummersbacher AmtsgerichtJustizminister Kutschaty legt Grundstein für den Neubau

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Amtsgerichtsdirektorin Claudia Krieger, Bürgermeister Frank Helmenstein, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty und KPBAG-Geschäftsführer Volker Müller (vorne, v.l.) mit der Röhre, die in den Grundstein eingemauert wurde.

Amtsgerichtsdirektorin Claudia Krieger, Bürgermeister Frank Helmenstein, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty und KPBAG-Geschäftsführer Volker Müller (vorne, v.l.) mit der Röhre, die in den Grundstein eingemauert wurde.

Gummersbach – Die Zeit der beengten Verhältnisse für die Mitarbeiter des Gummersbacher Amtsgerichts und die hier Recht suchenden Bürger ist bald vorbei. Am Donnerstag ist im Norden des Steinmüllergeländes der Grundstein für den Neubau der Justiz gelegt worden. Zum Jahreswechsel 2018/19 soll der Einzug erfolgen. Dann sollen die bislang auf drei Standorte im Stadtgebiet verteilte Dienststelle unter einem Dach vereint sein.

„Das war lange überfällig“, sagte Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, der das Gericht vor 25 Jahren als junger Referendar kennengelernt hatte. Die Chefin des Gummersbacher Gerichts, Amtsgerichtsdirektorin Claudia Krieger, freut sich schon darauf, dass ihre Mitarbeiter künftig alle an einem Standort vereint sein werden. Und dass dann nicht länger die Aktenstapel ein Wind und Wetter hin- und hergetragen werden müssen.

Grundsteinlegung als Symbol für moderne Justiz

Die Präsidentin des Kölner Oberlandesgerichts, Margarete Gräfin von Schwerin, sprach deshalb in Gummersbach von einem „großen Tag für die Mitarbeiter“. Sie begrüßte neben dem noch amtierenden NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) unter anderem den oberbergischen Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Flosbach (CDU) sowie Roland Ketterle als Präsidenten des Kölner Landgerichts. Die Grundsteinlegung markiere nicht nur den Baubeginn, sie sei zugleich ein Symbol für eine moderne Justiz in einer zukunftsorientierten Stadt, sagte der Justizminister.

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Gummersbach sei es auf beeindruckende Weise gelungen, nach dem Ende der Firma Steinmüller deren Gelände in der Innenstadt zu entwickeln. Der Neubau des Gerichts durch einen privaten Investor zeige, dass der Staat nicht immer alles selber machen müsse. Bürgermeister Helmenstein kündigte an, dass die Stadt das alte Gerichtsgebäude in der Moltkestraße zu einem Quartier für generationsübergreifendes Wohnen umbauen wolle.

Bereits in den 1970er Jahren gab es Neubaupläne

Volker Müller, Geschäftsführer des Investors KPBAG erinnerte daran, dass das Gericht bereits in den 1970er Jahren habe neu bauen wollen. Damals auf der Berstig, wo bereits ein Grundstück gekauft worden war. Doch die Pläne wurden nicht umgesetzt, das Grundstück wieder an die Stadt verkauft. „Hier unten haben Sie jetzt einen viel besseren Standort gefunden“, sagte Müller mit einem Augenzwinkern.

Auf Nachfrage bestätigte Müller, dass die KPBAG für das Nachbargrundstück an der Brückenstraße ein Vorkaufsrecht habe. „Ab dem Jahr 2018 beschäftigen wir uns damit, ob und wie wir den Rest der Fläche noch bebauen“, so der Geschäftsführer.

Mehr Infos zum Neubau

Der Neubau des Gummersbacher Amtsgerichtes kostet elf Millionen Euro. Dafür entsteht auf sechs Ebenen einen Mietfläche von 3900 Quadratmetern. Bestandteil des Neubaus ist eine zweigeschossige Eingangshalle. Die Zahl der Türen im Neubau des Amtsgerichts hat Amtsgerichtsdirektorin Claudia Krieger mit 235 angegeben.

Der Gummersbacher Neubau ist für die Justiz in NRW eine Premiere. Erstmals wird ein Gerichtsneubau nicht von einem landeseigenen Baubetrieb sondern von einem privaten Investor realisiert. In konkreten Fall ist das die für den Neubau von Polizei und Amtsgericht gegründete KPBAG Immobilien GmbH und Co. KG.

Die Abkürzung KPBAG steht für Kreispolizeibehörde Amtsgericht. Gesellschafter sind neben der Gemeinnützigen Wohnungsbau Gummersbach und der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt drei Unternehmerfamilien aus der Region. (ar)

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