Gummersbacher HepelBekommt der Berliner Bär wieder Tatzen?

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Gummersbach – Der 1962 auf dem Gummersbacher Hepel enthüllte Berliner Bär ist mit Beschluss des Bauausschusses in die Denkmalliste der Stadt eingetragen worden (wir berichteten). Doch wie es jetzt weiter mit dem Erinnerungsmal?

Dass der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen hat, ist unschwer zu erkennen. So sind beispielsweise die beiden Tatzen, die der Bär ehedem hatte, nicht mehr vorhanden. Ob diese ersetzt werden können, auch darüber will Bürgermeister Frank Helmenstein bei einem möglichst zeitnahen Treffen mit dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland sprechen. „Die Experten dort sind auf so etwas spezialisiert“, sagt der Bürgermeister.

In der Vergangenheit hatte er einen hiesigen Steinmetz um Rat gefragt, wie man am besten mit dem verwitterten Beton der Skulptur umgehen kann, um diese vor dem Verfall zu retten. Und die Antwort war ernüchternd: „In den Augen des Steinmetzes ist der Bär kaum noch zu retten. Der Beton der Skulptur ist offenbar schon sehr stark verwittert“, erläutert der Rathauschef.

Nun hofft er, dass die Denkmalschützer des LVR Methoden kennen, wie der Bär doch noch der Nachwelt erhalten werden kann. „Allerdings wird es in dem Prozess auch um die Frage gehen, in welchem Zustand die Skulptur unter denkmalpflegerischer Sicht erhalten werden kann.“ Helmenstein schließt nicht aus, dass das Rheinische Amt für Denkmalpflege den Bären in seiner jetzigen Form restaurieren möchte – also ohne die beiden Tatzen.

Er macht indes keinen Hehl daraus, dass er persönlich ein anderes Vorgehen favorisiert. „Ich fände es schön, wenn der Bär in den Zustand von 1962 versetzt würde.“ Auf jeden Fall sei es wichtig, dieses Erinnerungsmal zu erhalten. Und aus den Reaktionen, die er erhalten habe, nachdem der Bauausschuss den Bären in die Denkmalliste aufgenommen habe, könne er nur schließen, dass diese Skulptur auch für eine Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Wohnort sorge, sagt Helmenstein.

Manifestierte

Solidarität

Für die Denkmalschützer ist der Bär ein „anschauliches und gut erhaltenes Beispiel der in Stein manifestierten Solidaritätsbekundungen bundesrepublikanischer Städte und Gemeinden gegenüber Berlin und den Bürgern der DDR und hierüber ein bedeutendes Zeugnis für die Geschichte des Menschen und der Stadt Gummersbach“.

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