Umfrage zum Theater„Stichprobe entspricht der Grundgesamtheit der Bevölkerung“

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Der Abschied vom Theater fällt den Gummersbachern schwer. Viele würden sich ein neues in der Stadt wünschen.

Der Abschied vom Theater fällt den Gummersbachern schwer. Viele würden sich ein neues in der Stadt wünschen.

Gummersbach – Prof. Dr. Monika Engelen vom Campus Gummersbach der TH Köln erarbeitete die Studie zum Theaterneubau auf dem Steinmüllergelände. Mit ihr sprach Torsten Sülzer.

Frau Prof. Engelen, wieso reichen 400 Antworten aus, damit eine Umfrage tatsächlich repräsentativ ist?

Man muss schauen, dass gewisse Merkmale, die in der Grundgesamtheit auftreten, genauso in der Stichprobe auftreten. Wir haben uns das Alter, das Geschlecht, den Bildungsgrad und den Migrationshintergrund angeschaut, das sind vier Faktoren, von denen wir ausgehen, dass sie einen Einfluss darauf haben, wie stark jemand dem Theaterneubau zustimmt oder nicht. Unsere Stichprobe entspricht der Grundgesamtheit der Bevölkerung Gummersbachs in diesen Merkmalen.

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Das Ganze ist damit also wissenschaftlich wasserdicht?

Das ist wissenschaftlich solide. Wie Sie ja auch gestern in Ihrem Artikel geschrieben haben, können wir mit 95-prozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass der Zustimmungswert in der Gummersbacher Bevölkerung zwischen 57 und 67 Prozent liegt.

Wann und wo wurden die Befragungen durchgeführt?

Die Befragungen wurden in Gummersbach durchgeführt, zum einen auf der Straße,, zum anderen durch Hausbesuche, die zehn unserer Studierenden gemacht haben. Diese fand im Juni und Juli 2017 statt, über einen Zeitraum von vier Wochen.

Wer hat diese Interviews geführt?

Das waren Studierende des Campus Gummersbach der TH Köln, genauer gesagt: angehende Wirtschaftsingenieure und Informatiker, die bei uns an der Fakultät studieren.

Und die sollten dabei auch was lernen, oder?

Die Studierenden haben dabei viel über die Durchführung von Befragungen gelernt. Wir haben sie mit einem ausführlichen Interviewertraining vorher vorbereitet. Sie haben generell Befragungstechniken kennengelernt und praxisnah in Rollenspielen mit dem Interviewleitfaden der Befragung gearbeitet. Außerdem erprobten sie, wie sie auf Rückfragen reagieren können. Die Auswertung haben wir dann selbst durchgeführt.

Dass explizit nicht nach dem Erhalt des alten Theaters gefragt wurde –- war das mit der Stadt Gummersbach abgestimmt?

Ja.

Gehen Sie selber ins Theater?

Das hat keinen Einfluss auf das Ergebnis dieser Studie und ich wohne auch nicht in Gummersbach, deshalb kann ich die Studie auch ganz neutral schreiben, weil ich selber keine Meinung zum Thema habe.

Aber wenn sie irgendwo hingehen, was besuchen Sie – eher Kleinkunst oder eher Wagner?

Eher Kleinkunst.

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