Wo das Herz von Abus schlägtKranbauer gewährt Blick ins neue Kranhaus

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Das neue Kranhaus

Das neue Kranhaus von Abus

Gummersbach – „Ich habe hier einen Traum verwirklichen können, den ich schon lange hatte“, sagt Lothar Bühne. Der Chef des Gummersbacher Kranbauers Abus meint damit das neue Kranhaus, das seit August in Betrieb ist. Auf 7400 Quadratmetern in vier Etagen kann Abus seine Produkte präsentieren und Kunden und Interessierten vor allem auch vorführen. Und zwar vom leichten Portalkran bis hin zum gigantischen Laufkran, der 120 Tonnen Tragkraft hat. Hinzu kommen Schulungsbereiche für technische Seminare und eine eigene Gastronomie.

Lothar Bühne hat dieser Zeitung einen Blick hinter die Kulissen gewährt und dabei die Idee erklärt, die hinter dem Kranhaus steckt: „Es geht darum, Kunden durch eine ansprechende Präsentation zu gewinnen. Hier kann man moderne Krantechnik live erleben und den Kunden am Exponat beraten. Der Gedanke dahinter sei auch, „die Marke Abus präsenter zu machen und mit Inhalten zu füllen“. Am Ende solle der Kunde das Gefühl mitnehmen, dass er bei Abus einen Mehrwert habe. Und noch etwas: In der Unternehmenszentrale will Bühne auch seine Unternehmenskultur befördern. „Hier schlägt das Herz“, sagt der Unternehmer.

Am diesem Freitag stehen auf dem Gästeparkplatz vor allem Autos mit holländischem Kennzeichen. Die dortige Unternehmenstochter habe Kunden zum Hauptsitz nach Gummersbach eingeladen, erläutert der Geschäftsführer. Obwohl die Gäste aus dem Ausland vom Fach sind, staunen auch sie nicht schlecht, dass das Kranhaus auch ein Stück weit Erlebniswelt ist. Kunden kommen nicht nur aus dem europäischen Ausland in die Kreisstadt. „Unsere Geschäftskontakte gehen bis nach Südamerika und China“, berichtet Bühne: „Unser Überseeanteil am Export beträgt 25 Prozent.“

Und Bühnes Traum geht weiter: Bereits im kommenden Jahr will er den zweiten Bauabschnitt für die Produktion angehen. Die aktuell 15 000 Quadratmeter sollen um 18 000 erweitert werden. „Der Bauantrag wird im Januar eingereicht, Ende 2018 wollen wir mit der Erweiterung fertig sein“, sagt Bühne.

Aktuell hat das Unternehmen 820 Beschäftigte, darunter 65 Auszubildende. Allein am Standort Herreshagen-Sonnenberg arbeiten 260 Menschen.

Dabei wäre die rasante Entwicklung des Kranbauers an Gummersbach um ein Haar vorbeigegangen. Im Jahr 2007 war Abus bereits auf dem Sprung in den Nachbarkreis. „Damals konnten Baudezernent Ulrich Stücker und ich Lothar Bühne umstimmen“, berichtete erst kürzlich Bürgermeister Frank Helmenstein dieser Zeitung. In Rekordzeit wurde für den Kranbauer Planungs- und Baurecht auf seinem 20 Hektar großen Areal geschaffen. Wie viel das ist, veranschaulicht der Vergleich mit dem Steinmüllerareal, das „nur“ 18 Hektar misst.

Und die Expansionsmöglichkeiten von Abus sind nach dem zweiten Bauabschnitt noch nicht ausgeschöpft. Zur Westtangente hin kann Lothar Bühne seinen Familienbetrieb noch einmal deutlich erweitern – Platz genug für neue Träume.

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