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Festival „Lesefieber“Springsteen, Chaplin und eine Kochshow in Nümbrecht

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Dank ihnen grassiert in Nümbrecht im September das Lesefieber (v.l.): Dr. Birgit Gottschalk, Elke Pfesdorf und Claudia Schulte-Terboven.

Dank ihnen grassiert in Nümbrecht im September das Lesefieber (v.l.): Dr. Birgit Gottschalk, Elke Pfesdorf und Claudia Schulte-Terboven.

Nümbrecht – Es scheint, als hätte Nümbrecht nur darauf gewartet, dass sich drei fleißige Organisatorinnen ein dreiwöchiges Lesefestival ausdenken. „Wir hatten gar nicht genug Termine und Orte, um allen Anfragen gerecht zu werden“, erinnern sich Elke Pfesdorf, Claudia Schulte-Terboven und Dr. Birgit Gottschalk schmunzelnd an die Zeit, als sie mit Ideen für ihr „Lesefieber“ überhäuft wurden.

„Endlich passiert hier mal was“, war der erfreute Tenor der Leute, die vom Festival hörten. Elke Pfesdorf ergänzt: „Genau das wollten wir. Wir wollten, dass hier vor unseren Haustüren jede Menge Kultur stattfindet, denn wir müssen nicht nach Köln fahren, um tolle Sachen zu erleben.“ Das Lesen fördern, die Vielfalt der Literatur zeigen und ein Angebot für alle Altersgruppen zu bieten, waren die Ziele der Organisatorinnen.

Damit das aber auch wirklich klappt, hatten die drei Freundinnen einiges zu puzzeln, bis aus den zahlreichen Anmeldungen ein Programm voller Literatur, aber eben als Rahmen auch Musik, Kunst, Kochen und Naturerlebnis, geworden war. Sie jonglierten Termine bis die Akteure zusammenpassten, Literatur mit Musik kombiniert war und die Veranstaltungsorte feststanden. Jetzt hat das Programm dank einer beeindruckenden Vielfalt an Veranstaltungen einiges an Glanz. Es geht am 17. September los mit einer Lesung in der Postkutsche und endet am 7. Oktober mit dem Dr. Faustus von Thomas Mann.

Weitere Sponsoren gesucht

Dazwischen hat Ralf Metzenmacher sich die Biografie von Bruce Springsteen vorgenommen, Dr. Jorg Nürmberger liest aus „Dschihad Calling“, Charlie Chaplins Geburtstagsrede zum 70. wird zum Rahmen für einen meditativen Malworkshop mit Musik und Harald Hamel sowie Christoph Weitkemper laden zur Wanderung ein, um „Das geheime Leben der Bäume“ zu erkunden.

Viele Organisationstreffen brauchte es, bis das Programm feststand. Die drei Frauen gründeten extra den Verein „Nümbrecht im Lesefieber“, um Spendenquittungen ausstellen zu dürfen. Sie schneiderten, mit der Hilfe des Finanzamtes, eine Satzung für ihren Verein und merkten irgendwann, dass das Festival, trotz der Unterstützung von vielen Seiten, unter anderem des Bildungsbüros des Oberbergischen Kreises, ihnen doch mehr abverlangt, als zunächst gedacht.

„Manches ist noch im Fluss. Wir hätten zum Beispiel gerne noch mehr Sponsoren“, sagt Claudia Schulte-Terboven. Denn das Festival muss ja ordentlich finanziert sein, auch wenn viele Künstler auf ein Honorar verzichtet haben. Die Nümbrechter Gemeindewerke haben allerdings versprochen, zu helfen. Elke Pfesdorf: „Das ist das Schöne hier im Ort: Es sind immer nur kurze Wege.“

Dass es das Festival weiter geben soll, darüber sind die drei Frauen sich einig. „Wir haben schon Listen für das nächste Jahr mit Orten, die wir diesmal nicht berücksichtigen konnten und, trotz aller Arbeit, ist es eben auch ein sehr großer Spaß.“ Flyer mit dem Programm liegen aus. Informationen zum Lesefieber gibt es außerdem im Internet.

www.echt-lesefieber.de

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