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NaturChristiane Roth aus Nümbrecht stellt Collagen und Objekte im Kulturpunkt aus

Lesezeit 2 Minuten

Nümbrecht – Der Wald: Für Christiane Roth ein Ort voller Zauber. „Dort haben wir als Kinder mit unserem Vater Pilze gesammelt und Beeren gesucht“, erinnert sich die Künstlerin aus Nümbrecht (Jahrgang 1963).

Eine Ausstellung mit Objekten und Collagen von Christiane Roth wurde am Montagabend im Wipperfürther Kulturpunkt an der Wupperstraße eröffnet. Schon der Titel der Ausstellung „Querwaldein“ legt Spuren: Er spielt an auf Streifzüge durch die Natur, die Christiane Roth regelmäßig unternimmt, und auf einen Querschnitt durch ihr Werk.

Als gelernte Floristmeisterin hat sie einen besonderen Zugang zu Pflanzen, zum Werden und Vergehen der Natur. Das Objekt „Schutzsuche“ vereint ganz unterschiedliche Fundstücke aus dem Wald: Rindenstücke von verschiedenen Bäumen, ein schlanker Ast, der Schädelknochen eines Tieres, Schneckenhäuser – aber auch Schiefer und ein Stückchen Dachpappe. „Das stammt von einem alten Hochsitz“, erklärt Roth. Der Kontrast der Materialien, die hier aufeinanderstoßen, hat einen ganz eigenen ästhetischen Reiz.

Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur ist eines der zentralen Themen in Roths Werk. Kontraste verarbeitet sie auch in ihren Stoffcollagen: Glatt trifft auf rau, matt auf glänzend. Und auch hier verweist die Künstlerin auf ihre eigene Kindheit. „Meine Mutter hat viele Handarbeiten gemacht, meine Großmutter war sogar Schneiderin“. Manche Stoffe und Garne, die die Nümbrechterin verarbeitet, stammen noch aus dem Nähkasten der Großmutter.

Eine langjährige Freundschaft verbindet Christiane Roth mit der Lyrikerin Ursula Contzen. Ein handgebundenes Buch, das in der Ausstellung zu sehen ist, vereint ausgewählte Gedichte von Contzen mit „Eco-Print-Arbeiten“ von Christiane Roth. Eine Technik, bei der Pflanzenfarben direkt aus dem Blatt gedruckt werden. Das Ergebnis: Ein zartes Gebilde voll morbider Poesie.

„Die Wurzeln des Menschen machen seine Identität aus“ sagte Mirza Atug vom Kulturpunkt bei der Ausstellungseröffnung. Christiane Roth würde das sofort unterschreiben.

„Querwaldein“: Textile Collagen und Objekte von Christiane Roth. Kulturpunkt Wupperstraße 4, Wipperfürth. Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag, 18. September und Sonntag, 2. Oktober, jeweils von 11 bis 17 Uhr.

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