Schoko-Maschinen-HerstellerBühler weiht seine neue Produktionsstätte in Reichshof ein

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Wenrath – „Zu eng, zu alt, zu dunkel“ – es gab viele Gründe, die die Geschäftsleitung des Maschinenbauers Bühler nannte, als sie sich vor knapp drei Jahren entschloss, den Standort Bergneustadt aufzugeben und auf der grünen Wiese in Reichshof-Wehnrath neu zu bauen. Luftlinie ist das bis zum neuen Werk im interkommunalen Gewerbegebiet Reichshof-Bergneustadt nur ein Katzensprung, für das Unternehmen mit Schweizer Konzernzentrale aber ein Quantensprung.

Bühler (früher Bindler) gehört zu den führenden Herstellern hochkomplexer Maschinen zur Schokoladenfabrikation. Auf 36000 Quadratmetern Gewerbegelände, direkt gegenüber der Firma Münker, wurden drei Hallen und ein Verwaltungs-Gebäude mit insgesamt 9000 Quadratmetern Montagefläche errichtet. 166 Mitarbeiter sind dort zurzeit beschäftigt, hinzu kommen 17 Auszubildende in fünf verschiedenen Berufsfeldern.

Offizielle Eröffnung mit Verzögerung

Gearbeitet wird am neuen Standort nach nur zehnmonatiger Bauzeit zwar bereits seit Juni des vorigen Jahres, allerdings fand die offizielle Einweihung erst jetzt statt. Ein Grund ist sicherlich der Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung. Christian Walter, der den Neubau und Umzug in die Nachbarkommune bis ins kleinste Detail begleitet hat, ist in die Schweizer Konzernzentrale aufgerückt.

Sein Nachfolger Dr. Fritz Dorner ist seit November in Wehnrath aktiv, „und das mit sehr viel Freude“, wie er beim kleinen Festakt zu den geladenen Gästen und der gesamten Belegschaft meinte. Gemeinsam mit Johannes Wyck war Christian Walter aus Uzwil an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt, um die sehr auf das Wohl der Mitarbeiter bedachte Konzernphilosophie zu erläutern. Und da schwang bei ihm auch ein bisschen nostalgischer Wehmut in Richtung des alten Standortes in Bergneustadt mit, denn dort standen den Mitarbeitern Lokale und Lebensmittelgeschäfte in der Nachbarschaft der Firma zur Verfügung.

Mit einem großzügig und ansprechend eingerichteten „Work-Café“ ist aber auch in Wehnrath die Verpflegung durch einen Caterer gesichert. Die Arbeitsabläufe in den insgesamt drei Hallen, von der Entwicklung bis zur Fertigung und Endmontage, wurde bis ins kleinste Detail minutiös vorgeplant und ausgetüftelt, so dass Bürgermeister Rüdiger Gennies stolz und staunend die Freude über einen hypermodernen Betrieb zum Ausdruck bringen konnte. Einige Millionen Franken habe Bühler in den Standort investiert, sagte zuvor Christian Walter, wie viel genau bleibt aber Firmengeheimnis.

Nicht geheim sind die Zahlen, die Rüdiger Gennies zur Entwicklung des Gewerbes in Reichshof vortrug: 1969, als die Gemeinden Eckenhagen und Denklingen zur Gemeinde Reichshof wurden, standen umgerechnet 969000 Euro Gewerbesteuer auf der Haben-Seite der Gemeinde. 1995 waren es 5,6 Millionen Euro und 2016 17,7 Millionen Euro – wesentlich erwirtschaftet in den fünf Gewerbeparkabschnitten in Wehnrath. Dort teilen sich bislang 47 Unternehmen die insgesamt 60 Hektar Fläche, zehn Hektar sind noch offen. Gemeinsam mit Walter, Schröder und Wyck durchschnitt Gennies danach das Band zur symbolischen Freigabe des Bühler-Sitzes.

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