Appartements in WaldbrölHaus Segenborn weiht neues Gebäude mit Frühlingsfest ein

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Olaf Seibert (v.l.), Susanne Hahmann und Udo Schmidt vor dem gerade erst fertiggestellten Appartementhaus in Segenborn, das am Samstag mit einem Frühlingsfest eingeweiht wird. Mit der Fertigstellung ist die Umstrukturierung der Wohnungslosenhilfe abgeschlossen.

Olaf Seibert (v.l.), Susanne Hahmann und Udo Schmidt vor dem gerade erst fertiggestellten Appartementhaus in Segenborn, das am Samstag mit einem Frühlingsfest eingeweiht wird. Mit der Fertigstellung ist die Umstrukturierung der Wohnungslosenhilfe abgeschlossen.

Waldbröl – Mit einem Frühlingsfest wird am kommenden Samstag, 21. Mai, das neue Appartementhaus von Haus Segenborn in Waldbröl-Pulvermühle eingeweiht. „Es ist das erste Frühlingsfest seit vier Jahren“, freut sich Susanne Hahmann, langjährige Leiterin von Haus Segenborn und dort seit 1992 in Diensten der Diakonie Michaelshoven aktiv.

Das neue Appartementhaus bietet Raum für 13 Wohnungslose, die in den jeweils möblierten Single-Wohnungen neben Schlafnische und Wohnbereich auch über Küchenzeile und ein Bad verfügen können. Einige der etwa 20 Quadratmeter großen Wohnungen sind bereits belegt – die Nachfrage ist groß.

Dass es jetzt mit dem neuen Gebäude auch in Segenborn ausschließlich Einzelzimmer für die Wohnungslosen gibt, hat mit der Umstrukturierung zu tun, die 2012 mit Unterstützung des NRW-Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales als Pilotprojekt aufgenommen wurde.

Wohnungslose sollen wieder näher an ihre ursprünglichen Wohnorte herangeführt werden

Zu den Zielen gehört, dass die Wohnungslosen, die in Segenborn Obdach und Arbeit gefunden haben, auch wieder näher an ihre ursprünglichen Wohnorte herangeführt werden. So gibt es für Menschen aus dem Nordkreis Wohngruppen in Wipperfürth und für die Kreismitte mehrere Möglichkeiten in Gummersbach. Dort, an der Karlstraße 1, ist jetzt auch der neue Dienstsitz von Susanne Hahmann, die zwar immer noch Chefin in Segenborn ist, aber als Geschäftsbereichsleiterin der Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven für das gesamte Kreisgebiet verantwortlich ist. Ihre vorherigen Aufgaben in Waldbröl-Pulvermühle haben als Teamleiter Olaf Seibert und Udo Schmidt übernommen. Schmidt ist als diplomierter Sozialwissenschaftler seit mehr als 15 Jahren in Segenborn und jetzt dort für den Arbeitsbereich zuständig.

Bereits vor dem Ende der Milchkontingentierung, die jetzt mit einem rasanten Preisverfall auch Oberbergs Milchbauern trifft, hatte Segenborn die Milchviehhaltung eingestellt und ist nun auf Mutterkuhbetrieb spezialisiert. „Wir haben eine Kooperation mit dem Bio-Milchviehbetrieb Paul-Gerhard Ufer aus Nümbrecht abgeschlossen“, sagt Schmidt, „der die Aufzucht ganz in unsere Hand gegeben hat“. Übrig geblieben von der einst auf Selbstversorgung ausgerichteten Landwirtschaft mit Ackerbau, Viehzucht und eigener Milchtankstelle ist jetzt nur noch eine stattliche Hühnerschar (200 Hühner) übrig, deren Eier im Hofladen verkauft werden.

Stolz auf Blockheizkraftwerk

„Wir müssen uns auf die Kernkompetenzen beschränken, und das bedeutet vordringlich die Beseitigung von Notlagen.“ Zwar gibt es – anders als früher – keine Höchstverweildauer mehr in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, doch ist es das Ziel aller, die Betroffenen möglichst schnell wieder in ein gesellschaftliches Lebens-, Arbeits- und Wohnumfeld zu integrieren.

„Wir haben hier die komplexen Fälle“, schildert Olaf Seibert, für die pädagogische und konzeptionelle Arbeit zuständig, dass in Waldbröl vornehmlich Menschen in akuten Not- und Krisensituationen betreut werden. Die Mitarbeit auf dem Hof gehört zu den Aufenthaltsvoraussetzungen.

Stolz sind Hahmann und ihre beiden Kollegen auf das im vorigen Jahr in Betrieb genommenen Blockheizkraftwerk.

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