Waldbröl – Normalerweise meldet sich Frank Marmor in den Kreisen der Funkamateure mit dem Rufzeichen DD5MA. Doch am kommenden Montag und Dienstag muss sich der Waldbröler umgewöhnen. Dann wird er das Rufzeichen DL500ML nennen. Der 58-Jährige ist der erste Amateurfunker der Region, der dieses Rufzeichen nutzen darf.

„DL500ML“, das ist die Abkürzung für Deutschland, 500 Jahre Reformation sowie Martin Luther. Mit diesem Sonderrufzeichen, das über das Jahr hin viele weitere Amateurfunker tageweise nutzen werden, beteiligen sich die Funkamateure des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) auf ihre Weise am Reformationsjahr. Ausgegeben wurde das Sonderrufzeichen durch die Bundesnetzagentur. „Luther galt ja zu seiner Zeit als großer Kommunikator. Insofern passt er auch ein Stück weit zu uns“, sagt Frank Marmor, stellvertretender Ortsverbandsvorsitzender im Südkreis. „Zwischen Kirche und Amateurfunk gibt es durchaus Parallelen“, ist der Waldbröler überzeugt. Beide setzten sich schließlich für eine weltweite und vor allem friedliche Völkerverständigung ein.

Im Ortsverband Köln-Aachen des DARC, dem auch die kleineren Ortsverbände aus dem Oberbergischen angegliedert sind, gibt es insgesamt rund 2000 Mitglieder. 15 davon gehören zum Ortsverband G73, in dem Marmor aktiv ist.

Und nicht nur das Sonderrufzeichen ist etwas Besonderes. Auch erhalten Amateurfunker, die sich auf dieses Zeichen hin melden, eine Postkarte, eine sehr spezielle. Diese Karten sollen nämlich eine Erinnerung an die spannenden Begegnungen im Funknetz sein. Hat sich jemand auf seinen Ruf gemeldet, notiert Marmor dessen Rufzeichen und weitere Funkinfos auf dieser Postkarte, die er selbst entworfen hat. Die Karten schickt er dann gebündelt und einmal im Monat an den Bundesverband des DARC, der sie wiederum weltweit weitergibt. Auf diese Weise hat der Waldbröler selbst in den acht Jahren seines Funkerdaseins schon etwa 2000 Karten – einmal um den Globus herum – gesammelt.

Die Karte, die zu DL500ML gehört, zeigt Luthers Konterfei und das Rufzeichen. Wer sie erhält, kann stolz sein: „Das ist so, als ob ein Briefmarkensammler einen begehrten Sonderstempel ergattern konnte“, erläutert Marmor. Ein bisschen Geduld muss aber sein. Diese Karten werden erst nach Ablauf der Aktion, Ende des Jahres, verschickt.

Wer also über eine Funkausrüstung verfügt, sollte am Montag und Dienstag genau hinhören, wenn Frank Marmor sein DL500ML in das Mikrofon spricht, um mit der Welt in Kontakt zu treten, denn er könnte eine besondere Postkarte als Folge einer besonderen Begegnung erhalten.

Um Funkamateur zu werden, braucht es eine Lizenz. Diese können Interessierte über eine Prüfung erwerben. Ist die Prüfung geschafft, vergibt die Bundesnetzagentur das persönliche Rufzeichen, das der Funker sein Leben lang behält.

Kennen sollte man unter anderem die Technik, die Frequenzbereiche und das Amateurfunkgesetz.

Um fit für diese Prüfung zu werden, bietet Frank Marmor einen Kurs an der Volkshochschule Oberberg an. Der Kurs beinhaltet 40 Unterrichtsstunden und beginnt am 2. März in Gummersbach (Mühlenbergweg 3). Alle weiteren Informationen dazu finden sich im Internet.

www.vhs-oberberg.de.