PanarboraRestaurant und Abenteuerspielplatz nur noch für zahlende Gäste

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Panarbora

Der 34 Meter hohe, hölzerne Aus­sichtsturm von Panarbora ragt über die Baum­wip­fel im ober­ber­gi­schen Land hinaus.

Waldbröl – „Für das Restaurant und den Abenteuerspielplatz wird keine Eintrittskarte benötigt“, steht auf den Internetseiten der Jugendherberge „Panarbora“ in Waldbröl. So heißt der „Naturerlebnispark“ heute – weil viele damit etwas anderes verbanden, als das, was sie dort erlebten.

Doch inzwischen hat sich nicht nur der Name geändert: Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer, die sich auf Panarbora erfrischen oder mit Kindern dort eine Spielplatzpause einlegen wollen, brauchen jetzt eben doch eine Karte.

Die Bereiche stünden ab sofort nur zahlenden Gästen offen, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung. „Panarbora musste reagieren, weil andere Ausflügler den Tagesbesuchern und den Übernachtungsgästen den Platz weggenommen haben“, erklärt Thomas Rentschler von ReComPR in Mainz, der von Panarbora beauftragten Kommunikationsagentur. „Zu Spitzenzeiten kamen zahlende Gäste oft zu kurz.“

„Eine Unverschämtheit“

Am Dienstag solle jedoch ein Toilettenhaus am Parkplatzrand eingeweiht werden. Damit sollen Ausflügler, die auf dem Panoramasteig oder dem „Radverbindungsweg Panarbora/Schladern“ – die Verbindung zwischen dem Nutscheidhöhenweg und dem Siegtalradweg – unterwegs sind, wenigstens dringende Bedürfnisse auf dem Höhenzug verrichten können.

Für Kaffee und Kuchen aber müssen sie andere Gastronomiebetriebe aufsuchen, wenn sie kein Tagesticket kaufen wollen. Für Erwachsene kostet das 9,90 Euro, für Kinder ab vier Jahren 6,40 Euro.

„Eine Unverschämtheit“, wettert Reinhard Grüber, Ratsherr und Ehrenvorsitzender des Waldbröler Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Er und sein Enkelkind waren am Wochenende abgeblitzt, als sie ins Panarbora-Bistro wollten. „Kaum hatte ich mich beschwert, war ich umringt von anderen Gästen, die ebenso abgewiesen worden waren“, schildert Grüber.

Von der Entscheidung überrascht 

Von der Entscheidung überrascht ist die Waldbröler Stadtverwaltung, die das gemeinsam mit der Nachbargemeinde Windeck erarbeitete Tourismuskonzept in Gefahr sieht. „Das passt nicht zusammen“, sagt Sprecher Eckhard Becker und kündigt an, dass Bürgermeister Peter Koester die Panarbora-Leitung und den Landesverband Rheinland des Jugendherbergswerks als Träger der Einrichtung zum Gespräch bitten werde.

Immer mehr Beschwerden erreichen unterdessen die Initiative „Wir für Waldbröl“, die für die Vermarktung touristischer Angebote zuständig ist. Dort bedauert Geschäftsführerin Nicole Williams zwar die Entscheidung. Sie könne sie aber aus wirtschaftlicher Sicht verstehen. „Zahlende Gäste müssen Vorfahrt haben“, betont auch David Bosbach, Sprecher der Naturarena Bergisches Land. Gäste, die nicht zahlen, hätten zu oft das Panarbora-Inventar in Beschlag genommen und dann den Picknickkorb ausgepackt.

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