Lindlar – Am Freitagmorgen muss es schnell gehen: Der Kunde will eine LED-Wand haben, die in Echtzeit Videobilder und Informationen für eine Großveranstaltung zeigt. Die Technik muss robust sein und soll von einem Kranausleger über den Köpfen der Zuschauer schweben und da das Event im Bergischen Land statt findet ist Regen immer eine Option. Dazu kommt die Windlast, die bei der Auswahl der Technik einkalkuliert werden muss.
Auszubildene übernehmen den Aufbau
Dieses Szenario erwartet die Auszubildenden der Lang AG am Freitag, 19. Mai, denn die Firma aus Klause wird die 9. Auflage von „Lindlar läuft“ mit Technik unterstützen, wie sie auch in der Fußball-Bundesliga und den großen Arenen der Welt zum Einsatz kommt: Anzeigetafeln der neusten Generation. Bekannt zum Beispiel von der Bandenwerbung im Rheinenergie-Stadion und dem Anzeigewürfel in der Lanxess-Arena.
Eigentlich sogar eine Spur besser, denn die Lang AG wird LED-Technik auffahren, die es in den Stadien der Bundesliga noch nicht flächendeckend gibt, erklärt Peter Mathia, Manager für strategische Planung des deutschen Marktführers für Präsentationstechnik mit Heimat in Lindlar. Zum Einsatz soll aller Voraussicht nach eine 5 mal 2,50 Meter große LED-Wand kommen. Mit hohem Kontrast und gestochen scharfem Bild. „Das wäre zum Beispiel mit einem Projektor nicht zu leisten“, erklärt Mathia. Denn: Der Bildschirm soll ja gut sichtbar auch bei hellem Tageslicht über dem Marktplatz aufgehängt werden.
Überblick
Zu Lindlar läuft 2017 wird am Freitag, 19. Mai, um 17 Uhr der Startschuss auf dem Marktplatz fallen. Läufer können sich im Internet anmelden, für Kurzentschlossene gibt es bis 15 Uhr am Lauftag die Möglichkeit, sich im Büro der Veranstalter anzumelden. Das befindet sich in den Räumen der Tanzschule Leyer über dem Rewe am Marktplatz.
Der Startschuss für den Hauptlauf über 10 Kilometer fällt um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz.
www.lindlar-laeuft.de
Statt Auflösung zählt bei diesen Bildschirmen der Abstand zwischen den einzelnen LED. Während in den meisten Fußballstadien ein Abstand von acht bis 15 Millimetern üblich sei, werde bei Lindlar ein Gerät mit einem „Pixelpitch“ – so heißt der Abstand der LED im Fachjargon – von fünf Millimetern hängen.
Schon seit dem ersten Lindlarer Ortskernlauf 2008 nutzt die Firma aus Klause die lokale Sportveranstaltung für das Training der eigenen Auszubildenden der Veranstaltungstechnik. Hier lernen die Azubis, die Technik im praktischen Einsatz zu handhaben. Das sei eine wichtige Erfahrung, um später die Kunden des Unternehmens, die ihrerseits die Technik bedienen, beraten zu können, so Mathia.
Bei Lindlar läuft 2016 gingen 1788 Läufer an den Start – damit ist der Ortskernlauf eine der größten Breitensportveranstaltungen der Region. Die Kunden, die die Lang AG aber im Tagesgeschäft mit Technik versorgt, denken in der Regel eine Nummer größer. Als Peter Mathia die Technik zeigt, die auf dem Marktplatz zum Einsatz kommt, haben seine Kollegen alle Hände voll zu tun, denn in Genf ist gerade der 87. Internationale Auto Salon zu Ende gegangen und Messebauer aus ganz Europa senden Bildschirme, Beamer, Kameras und Regelpulte zurück nach Lindlar.
Die Lang AG nutzte Lindlar läuft in den vergangenen Jahren auch immer wieder als Abschlusstest für die Auszubildenden. Das wird dieses Jahr auf einem anderen Event geschehen. Dennoch sollen die Azubis die vielen Aspekte der Veranstaltung nutzen, um Praxiserfahrung zu sammeln, berichtet Mathia.
So wird ein Kameramann – der ist nicht mehr in der Ausbildung – unterwegs sein, um Bilder einzufangen. Die Azubis installieren dafür die Funkstrecke zur Übertragung der Livebilder. Eine weitere Kamera sendet von einem festen Standort auf dem Marktplatz ebenfalls in Echtzeit. Die Bilder werden an die Regie übertragen, die die Bilder auswählt und auf die Bildwand schickt. Damit alles funktioniert sind auch Präsentationsprofis mit viel Berufserfahrung vor Ort, um dem Nachwuchs zu helfen. Chef des Einsatzes wird Tobias Kahlmann sein, der neue Ausbildungsleiter der Lang AG. Der Einsatz ist für das Unternehmen auch Werbung in eigener Sache – denn die Firma sucht dringend Nachwuchs bei den Auszubildenden und Verstärkung der Belegschaft. „Wir such in praktisch allen Unternehmensbereichen dringend Mitarbeiter“, sagt Mathia. Neue Auszubildende ebenso wie Quereinsteiger.
Der Einsatz für den Firmennachwuchs beginnt morgens in Klause, wenn die Azubis einen 7,5-Tonner mit Technik beladen und das Equipment auswählen. Fehler dürfte sich keiner von ihnen erlauben wollen, denn bei Lindlar läuft werden viele ihrer Kollegen genau aufpassen, die Lang AG geht mit einem eigenen Laufteam an den Start, 2016 musste sich Lang beim Kampf um den Wanderpokal für die meisten Starter dem Lindlarer Unternehmen knapp Titelverteidiger Schmidt+Clemens geschlagen geben.