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Häuser der kleinen ForscherAuch Lindlarer Grundschulen erhalten nun den Titel

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Bevor sie ihren Schülern mit Experimenten naturwissenschlaftliche Zusammenhänge vermitteln, werden diese Lehrerinnen und Erzieherinnen am Lernort Metabolon erst mal selbst zu Forschern. Und das bereichert später den Unterricht.

Bevor sie ihren Schülern mit Experimenten naturwissenschlaftliche Zusammenhänge vermitteln, werden diese Lehrerinnen und Erzieherinnen am Lernort Metabolon erst mal selbst zu Forschern. Und das bereichert später den Unterricht.

Lindlar – Zwei Federn, in der Mitte von einer Kugel aus Knetmasse zusammengehalten, mehrere Wäscheklammern als Reihe zusammengefasst, zwei mit einer Schnur verbundene Plastikmännchen - Ideen für kunterbunte Gebilde, die auf einem schmalen Stab balancieren können, haben die Pädagoginnen viele.

Sechs Lehrerinnen und Erzieherinnen haben sich zu einer Fortbildung zum Thema „Technik – Kräfte und Wirkungen“ am Lernort Metabolon zusammengefunden, um ihre Grundschulen in Waldbröl und Nümbrecht sowie die Offene Ganztagsschule (OGS) in Morsbach zu „Häusern der kleinen Forscher“ zu machen.

Ausprobieren hilft später beim Erklären

Damit die Kinder zu kleinen Forschern und die Einrichtungen offiziell zum „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert werden können, müssen in Lindlar aber auch die Großen erst einmal zu Forschern werden. Denn Experimente, die man schon mal selbst ausprobiert hat, lassen sich den Kindern viel leichter erklären.

Und dieses Forschen macht unter der fachkundigen Anleitung von Diplom-Ingenieurin Anke Dahmen sichtlich Spaß. Der Tisch liegt voll von Materialien, von denen sich die meisten auch im Durchschnittshaushalt finden ließen. Es kann also losgelegt werden. „Abgucken ist erlaubt, Nachbauen erwünscht“, sagt Anke Dahmen. Schon wird angeregt probiert, diskutiert und gebaut, um das Ergebnis schließlich auf der Holzstange balancieren zu lassen.

Bis auf Erzieherin Andrea Theisen, die in der OGS in Morsbach tätig ist, waren alle schon einmal bei einer der Fortbildungen und sind hellauf begeistert, wie engagiert ihre Schüler auf die Experimentierfreudigkeit ihrer Lehrer reagieren. „Wir haben uns hier zu den Themen Luft und Wasser schulen lassen und konnten davon richtig viel in der Schule umsetzen“, berichtet Nina Eßer, die in Nümbrecht eine zweite Klasse unterrichtet.

Übereinstimmend erklären alle Teilnehmerinnen, dass sich die Kinder immer auf Experimente freuen, sehr kreativ denken und sich leicht tun, in Teams zu arbeiten. Lauter gute Effekte, die darauf abzielen, Kindern die Freude an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) nahezubringen.

„Bisher wurden nur Kitas zertifiziert, doch einige Grundschulen sind auch schon auf einem guten Weg“, berichtet Monika Daniel von Metabolon. Mit der Zertifizierung, die etwa mit einer Plakette am Gebäude der Einrichtung dokumentiert wird, machen die Einrichtungen deutlich, dass sie sich im MINT-Bereich engagieren.

Das Besondere an den Fortbildungen auf Metabolon: Sie sind für die Teilnehmer kostenlos, denn hier in der Region wird das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ von der Wipperfürther Hans Hermann Voss-Stiftung unterstützt.

Der Forscher-Fachtag

Ein Forscher-Fachtag findet am Donnerstag, 30. März, am Lernort Metabolon ab 9 Uhr statt. Er richtet sich an pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und dem Offenen Ganztag. Die Teilnehmer erhalten Einblick in das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ und erfahren, wie Kinder aufs Forschen neugierig gemacht werden können.

Den Fachvortrag hält Prof. Dr. Gisela Lück von der Universität Bielefeld unter dem Motto „Mit allen Sinnen die Welt begreifen und darüber sprechen“. Dazu gibt es Workshops und Führungen über das Gelände.

Auskünfte dazu gibt es unter V (02263) 805-534. Hier können Interessierte sich anmelden. (kpo)

www.metabolon.de

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