Lindlar – Rund 50 Pensionspferde haben auf dem Gestüt in Hausgrund ihr Zuhause. Die Tiere müssen regelmäßig bewegt werden, wollen auf der Weide grasen oder werden geritten – von großen und kleinen Reitern. Das Problem: Oft müssen Ross und Reiter dazu die viel befahrene Landstraße 304 zwischen Hommerich und Kürten kreuzen oder ein Stück an ihr entlangreiten. Und dabei komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen, wie Kim Wasser, die Inhaberin des Reithofes, schildert.

Anwohnerin berichtet von gefährlichen Situationen

„Die Leute rasen wie verrückt, dabei ist die Straße nur einspurig, eine Fahrbahnmarkierung in der Mitte gibt es nicht, weil sie zu schmal ist. Schon mehrfach seien Motorräder aus der Kurve geflogen, sie selbst habe mehrere Beinahe-Unfälle erlebt. „Das Problem hat sich verschärft, seitdem die Straße 2016 einen neuen Belag bekam“, sagt Fischer.

Der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung beschäftigte sich jetzt mit einem Bürgerantrag zur Verkehrssituation in Hausgrund. Eine Geschwindigkeitsmessung, die die Gemeinde Lindlar vom 2. bis zum 10. August durchführen ließ, ergab keine Auffälligkeiten. 85 Prozent der kontrollierten Fahrzeuge fuhren 64 Stundenkilometer oder langsamer, kein einziger wurde mit über Tempo 100 erwischt. Derzeit gilt keine Geschwindigkeitsbeschränkung, also gilt maximal Tempo 100. Dass in Hausgrund Handlungsbedarf besteht, war im Ausschuss unstrittig. Und so folgte der Ausschuss einstimmig zwei Verwaltungsvorschlägen. Zum einen wird die Gemeinde Lindlar beim Straßenverkehrsamt in Gummersbach ein Überholverbot beantragen, zum anderen soll das Verkehrszeichen 145-14 „Pferde“ auf die mögliche Gefahr hinweisen. Streit gab es bei der Frage, ob es Sinn macht, an der kritischen Stelle Tempo 50 zu beantragen. „Wir haben damit schon so oft beim Kreis Schiffbruch erlitten“, sagte Steffen Mielke (FDP). Mit dem Antrag auf Tempo 50 bestehe die Gefahr, dass der Kreis das Gesamtpaket ablehne. Eben deshalb werden man den Antrag in drei Teilbeschlüsse aufgliedern, sagte der Ausschussvorsitzende Gerd Werner (CDU). Bei sechs Gegenstimmen von FDP und mehreren CDU-Mitgliedern wurde auch der Antrag auf Tempo 50 in Hausgrund beschlossen.