Lindlar und WipperfürthGute Erfahrungen mit den E-Autos gesammelt

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Lindlar/Wipperfürth – Zwei Elektroautos umfasst der Fuhrpark der Lindlarer Gemeindeverwaltung und der BMW i3 und der Renault-Zoe sind bei den Mitarbeitern beliebt. „Gerade für kurze Touren im Ort“, hat Klimaschutzmanager Dr. Dirk Schulz festgestellt. Entsprechend löste im Rathaus an der Boromäusstraße auch die Einschätzung der Kollegen aus Kürten eher Kopfschütteln aus, dass E-Autos für die Arbeit der Kommunalveraltung wenig sinnvoll seien, die Öko-Bilanz zu schlecht ausfalle. Das sehe man in Lindlar anders: „Wir stehen hinter der E-Mobilität“, sagt Dr. Schulz.

Ladesäulen

Das Netz an Ladesäulen für Elektroautos in der Region wird dichter.

In Lindlar gibt es inzwischen sechs Ladesäulen. Am Rathaus, auf dem Parkplatz an der Kölner Straße, in Lindlar-Linde, im Industriegebiet Klause gibt es zwei Ladesäulen und eine weitere auf Metabolon.

In Wipperfürth gibt es inzwischen fünf Stromtankstellen, an der Hochstraße, der Gartenstraße, der Bahnstraße, der Kaiserstraße und am Sonnenweg. Vorgerüstet ist die Untere Straße, auch in der Hochstraße werden im Zuge des Innenstadtumbaus weitere Lademöglichkeiten geplant.

In unserer Zeitung hatten wir von einer Stellungnahme der Verwaltung der Nachbargemeinde berichtet. Darin hatte das Rathaus dem Vorstoß, den Kürtener Fuhrpark weiter zu elektrifizieren, eine klare Absage erteilt. Unter anderem mit Hinweis auf die Emissionsbilanz. Denn die sei noch negativ: Weil der Strom aus fossilen Energieträgern gewonnen werde.

Dem widerspricht Lindlars Klimaschutzmanager entschieden. „Der Strom, der aus den Ladesäulen der Belkaw in Lindlar fließt, ist Ökostrom“, darauf habe die Gemeinde in der Vorbereitung bestanden. Entsprechend falle die Bilanz besser aus. Allerdings: „Kommt der Strom von fossilen Energieträgern, muss man ein Elektroauto 100 000 Kilometer fahren, bis es sich ökologisch lohnt“, rechnet Dr. Schulz vor. Bei Strom aus regenerativen Quellen gehe man von rund 30 000 Kilometern aus.

Kilometer macht auch das E-Auto des sozialen Fahrdienstes „Lindlar-Mobil“ (Limo). Limo bringt vor allem Senioren und Menschen mit Behinderung zum Einkauf, in die Apotheke oder zu Veranstaltungen. Oft auch aus den Außenorten. Der Nissan-Leaf zieht seinen Strom aus einer Batterie der ersten Generation. Rund 130 Kilometer beträgt die Reichweite dadurch inzwischen nur noch. „Das schränkt zwar ein bisschen ein, in der Regel reicht es aber aus“, sagt Henning Setzer von Limo. Ein Ersatz mit neuer Batterie sei bereits in Planung. Umsatteln auf Verbrennungsmotoren wolle Limo nicht.

Für Unternehmen

Zu einer Infoveranstaltung über Elektromobilität für Handwerker und Unternehmen laden am Dienstag, 19. September, unter anderem die regionalen Klimaschutzmanager ins Bergische Energiekompetenzzentrum auf Metabolon ein.

Thema sind Transporter mit Elektroantrieb. Für die Veranstaltung werden Fahrzeuge zur Verfügung stehen, die Teilnehmer testen können. Unter anderem können Interessierte den Street-Scooter zur Probe fahren, der im Auftrag der Deutschen Post entwickelt worden ist.

Dass emissionsfreie Dienstwagen im Bergischen Land nicht notwendig seien, war ein weiteres Argument aus der Kürtener Verwaltung. „Wir haben hier tatsächlich noch keine Probleme mit Feinstaub“, erklärt dazu der Lindlarer Klimaschutzmanager. Aber das sei schon in Overath anders.

Der praktische Nutzen im Alltag liegt für die Lindlarer Verwaltung auf der Hand: „Die Reichweite für unsere Fahrten ist mehr als ausreichend“, so Dr. Schulz. Außerdem lobten seine Kollegen die Fahreigenschaften der E-Autos: „Das ist angenehm und stressfrei“.

Das bestätigen auch die Mitarbeiter des Wipperfürther Rathauses, die mit drei Elektroautos unterwegs sein können. Die Stadt setze ganz bewusst auf die Elektromobilität, so Bürgermeister Michael von Rekowski. „Wir sind davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist“. Auch aus Umweltgesichtspunkten, vorausgesetzt, der Strom stamme aus regenerativen Energiequellen. Die Infrastruktur für weitere Ladesäulen in der Innenstadt an der Unteren Straße und der Hochstraße sei bei der Umgestaltung der Innenstadt geschaffen worden.

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