Neuer Weg im GesundheitssystemMedizinisches Versorgungszentrum Wipperfürth eröffnet

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Team und Geschäftsführung des MVZ: Andrea Preuß, Andrea Wippenbeck, Dr. Ulrike Feik (vorne, v.l.), dahinter Dr. Volkart Rolf, Thomas Menken, Johannes Grundmann und Daniela Levy (v.l.).

Team und Geschäftsführung des MVZ: Andrea Preuß, Andrea Wippenbeck, Dr. Ulrike Feik (vorne, v.l.), dahinter Dr. Volkart Rolf, Thomas Menken, Johannes Grundmann und Daniela Levy (v.l.).

Wipperfürth – Mehrere Behandlungsräume, ein Wartezimmer, eine Theke, hinter der die Sprechstundenhilfe sitzt: Auf den ersten Blick ist das Medizinische Versorgungszentrum Wipperfürth (MVZ) an der Bahnstraße 27 eine Arztpraxis wie viele andere. Und doch gibt es einen grundlegenden Unterschied: Die drei Ärzte, die hier arbeiten, sind nicht selbstständig, sondern Angestellte der MVZ Wipperfürth GmbH, einer hundertprozentige Tochter der Helios Klinik Wipperfürth GmbH. Zur offiziellen Eröffnung des MVZ am Montagabend sind viele Gäste gekommen, die sich die frisch renovierten Räume ansehen und das Personal des MVZ kennenlernen wollen.

Was ist ein MVZ?

Medizinische Versorgungszentren sind fachübergreifende, ärztlich geleitete Einrichtungen, in der mindestens zwei Ärzte mit unterschiedlichen Facharzt- oder Schwerpunktbezeichnungen eine interdisziplinäre Versorgung aus einer Hand gewährleisten sollen. MVZ nehmen, wie niedergelassene Vertragsärzte, an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen teil.

Ein Vorbild bei der Gründung vom MVZ war das System der Polikliniken in der DDR.

Nur zugelassene Ärzte, Krankenhäuser sowie Erbringer nichtärztlicher Dialyseleistungen können ein MVZ gründen. Im Unterschied zur Gemeinschaftspraxis sind im MVZ medizinische und kaufmännische Ebene getrennt. (cor)

Bis zum Frühjahr 2016 führten Dr. Gerd Doppstadt und seine Frau Dr. Barbara an der Bahnstraße 27 ihre Praxis für Orthopädie und Chirurgie. Dann entschlossen sich beide, sich beruflich zu verändern. Der Kassenarzt-Sitz stand zur Disposition, bis Helios Interesse anmeldete. Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung übertrug den Kassensitz daraufhin an die Helios-Tochter. Zunächst hatten die Eheleute Doppstadt als angestellte Ärzte weiter in ihrer alten Praxis gearbeitet. Doch nun sind andere Ärzte im Boot. „Wir hatten unterschiedliche Vorstellung über die Ausrichtung des MVZ,“ erklärt Johannes Grundmann, zuletzt kommissarischer Geschäftsführer der Helios-Klinik Wipperfürth. Drum habe man sich entschlossen, getrennte Wege zu gehen.

Die drei Mediziner, die nun am MVZ arbeiten, sind keine Unbekannten. Dr. Volkart Rolf ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, sein Kollege Thomas Menken ist dort als Oberarzt tätig. Beide sind seit drei Jahren am Wipperfürther Krankenhaus tätig. Dritte im Bunde ist Dr. Ulrike Veith, die bereits seit 1982 am Wipperfürther Krankenhaus arbeitet, zuletzt in der chirurgischen Ambulanz. Alle drei werden sowohl weiter im Krankenhaus wie im MVZ arbeiten, dort werde man das Personal noch weiter aufstocken, betont das Unternehmen. Einen Schwerpunkt will das MVZ im Bereich der Sportverletzungen setzen.

Alle drei Mediziner betonen, dass sie sich auf ihre neue Aufgabe freuen und das man die Patienten bestmöglich und umfassend betreuen wolle. Es gehe nicht darum, möglichst viele Patienten ins Krankenhaus einzuweisen, betont Thomas Menken. „Eine stationäre Aufnahme ist das letzte, was wir wollen.“ Der Vorteil des MVZ liege darin, dass man ambulante und stationäre Behandlung aus einer Hand anbieten könne, erklärt sein Kollege Rolf.

„Bekenntnis zum Standort“

„Mit dem MVZ bekennen wir uns zum Standort Wipperfürth“, sagt Geschäftsführer Johannes Grundmann. Man stehe in engem Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten, eine Expansion des Medizinischen Versorgungszentrums sei nicht geplant.

Das rege Interesse am MVZ freut auch die neue Krankenhaus-Geschäftsführerin Daniela Levy (siehe nebenstehender Text). „Ich bin zum richtigen Zeitpunkt gekommen“, sagt sie.

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