Schaben, Spinnen, Schlangen und EchsenRené Weiß züchtet in seiner Wohnung

Lesezeit 2 Minuten
Züchter René Weiß mit einer Boa Constrictor in seiner Wohnung. Das Hobby nimmt viel Platz ein.

Züchter René Weiß mit einer Boa Constrictor in seiner Wohnung. Das Hobby nimmt viel Platz ein.

Wipperfürth – René Weiß hat ein ungewöhnliches Hobby. Der 25-jährige Wipperfürther öffnet die Türe zu seinem eigenen Terrarium. Es ist warm, an den Wänden stehen lauter Plastikboxen. Zunächst fällt die braune Erde oder das Substrat am Boden der Boxen auf, doch bei näherem Hinsehen fallen verschiedenen Krabbeltiere auf. René Weiß züchtet Insekten, Schaben, Spinnen, Schrecken und ganz viele andere Kleintiere. In der Mitte des Raums stehen etwas größere Behälter mit herausnehmbaren Glaswänden. Drinnen sind braune und grüne Blätter. Blätter? Einige davon beginnen sich zu bewegen. Es sind sind gut getarnte Stab-, Dorn- und Gespensterschrecken.

René Weiß hat früh seine Tierliebe entdeckt. „Als Kind habe ich Blindschleichen oder Igel mit nach Hause gebracht“, sagt er. Reptilien haben es ihm besonders angetan. So hält er in einem anderen Raum zwei Boa Constrictor Imperator, die bis zu 1,80 Meter lang werden können, und vier Bartagamen, eine australische Echsenart. „Mit der Zeit wurden es einfach immer mehr Tiere“, lächelt er.

Zeitintensives Hobby seit Kindertagen

Das Hobby nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. René Weiß muss die Behälter pflegen und säubern, die Tiere füttern und dafür sorgen, dass jede noch so kleine Assel in der für sie geeigneten Umgebung leben kann. Außerdem kostet die Zucht ordentlich Geld. Seit vier Jahren fährt der Wipperfürther regelmäßig auf Reptilienbörsen, auf denen er Tiere kauft und verkauft. Sein Wissen hat er sich durch Lesen und den Austausch mit anderen Züchtern angeeignet. Ob den Namen, die Art der Haltung oder das Fressen – René Weiß kennt sich aus. Und so plant er, ein eigenes Buch zu schreiben, um sein Wissen weiterzugeben.

Berührungsängste mit den Schaben, Echsen und handtellergroßen Spinnen kennt der Wipperfürther nicht. Man sieht René Weiß an, dass er das liebt, was er tut. Die Tierarten stammen aus allen Teilen der Welt: Kenia, Australien, Madagaskar, Mittel- und Südamerika. Zum Beispiel das Jemenchamäleon, dessen Name bereits den eigentlichen Verbreitungsraum verrät. Im Terrarium ist es noch kräftig grün. Als René Weiß es aus dem Behältnis nimm, wird der Körper dunkler, bis es irgendwann fast schwarz ist.

Links in der Ecke seines Tierzimmers steht das Terrarium mit dem Stolz seiner Sammlung: „Prinzessin“, eine Vogelspinne. Leider ist das Weibchen nicht in voller Pracht zu sehen. Es hat sich gepaart und hängt nun eingewebt in einer Ecke. Die wenigsten Tiere, die René Weiß hält, sind gefährlich, berichtet er. Die meisten der Kreaturen fressen ihm förmlich aus der Hand. Nur bei einem Skorpion ist auch der Tierliebhaber vorsichtig.

Rundschau abonnieren