Viel Platz für alte AktenStadtarchiv von Wipperfürth und Hückeswagen nimmt Gestalt an

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Wipperfürth – In Kartons aus säurefreier Pappe verpackt, gestapelt auf Paletten, warten die historischen Akten der Stadt Hückeswagen auf ihre neue Heimat: Das gemeinsame Stadtarchiv der beiden Städte Wipperfürth und Hückeswagen, untergebracht in der ehemaligen Alice-Salomon-Schule. Die Wipperfürther Akten lagern derweil noch im Rathaus.

Im ersten von zwei Magazinräumen wurde bereits eine sogenannte „Kompaktanlage“ eingebaut. Das sind speziell für den Archivbetrieb vorgesehene, auf Schienen gelagerte Regale, die sich mit geringem Kraftaufwand bewegen lassen. So lassen sich viele laufende Regalmeter auf relativ wenig Raum unterbringen. Das Archiv hat zwei Magazinräume. Die erste, jetzt eingebaute Kompaktanlage hat 248 laufende Regalmeter Platz, kann aber bei Bedarf noch erweitert werden. Der zweite Raum soll sogar eine doppelt so große Anlage bekommen.

Finanziert werden die Regale fast ausschließlich über Zuschüsse des Landschaftsverbandes Rheinland, die Städte Wipperfürth und Hückeswagen müssen dazu einen Eigenanteil von zehn Prozent aufbringen.

Anders als ursprünglich gedacht, wird es nicht einen Magazinraum für Wipperfürth und einen für Hückeswagen geben. „Die Archivberatungsstelle in Pulheim hat uns erklärt, dass das nicht nötig ist“, sagt Monika Zschachlitz von der Wipperfürther Verwaltung. Die Archivbestände würden aber nicht zusammengeführt. In den Osterferien sollen die ersten Akten aus Hückeswagen eingeräumt werden, das bisherige Stadtarchiv in der Ewald-Gnau-Straße wird zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut.

Eine Datenbank soll die Bestände verzeichnen

Die Fenster der Magazinräume in der ehemaligen Alice-Salomon-Schule wurde mit UV-undurchlässiger Folie abgeklebt. Denn grelles Tageslicht ist schädlich für Akten. Der Benutzer wird die Magazinräume kaum zu Gesicht bekommen. Er ist auf die Datenbank angewiesen, die alle Archivbestände verzeichnen soll. Während der Hückeswagener Bestand bereits größtenteils aufgenommen wurde, müssen die Wipperfürther Akten noch eingearbeitet werden.

Für die künftigen Archivbenutzer gibt es Arbeitsplätze im ersten Obergeschoss – dorthin bringen die Archivmitarbeiter die gewünschten Archivalien. Unter Aufsicht können dort die Akten eingesehen. Ein weiterer Arbeitsplatz für gehbehinderte Benutzer ist im Erdgeschoss vorgesehen. Die Stadt Wipperfürth hat eine volle Stelle für einen Archivar ausgeschrieben, nachdem sich für die zunächst ausgeschriebene halbe Stelle kein Bewerber fand. Die Kosten für Personal und Räume werden sich beide Städte nach einem bestimmten Schlüssel aufteilen.

Am 31. Mai soll das Stadtarchiv offiziell eröffnet werden, die Wipperfürther Akten werden bis dahin aber erst zu einem Teil aus dem Rathaus in ihre neue Heimat umgezogen sein. Mittelfristig soll auch der Tresorraum, in dem historische Urkunden gelagert sind, in das neue Stadtarchiv umziehen.

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