Zuccalmaglio-FestivalIn der Ruhe liegt die Kraft

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Von überall her kamen die Freunde der Musik nach Waldbröl.

Von überall her kamen die Freunde der Musik nach Waldbröl.

Waldbröhl – 

  Brigitte Deneke ist die Ruhe selbst. Gemeinsam mit ihren Sangesschwestern vom Frauenchor Frohsinn aus Rossenbach steht sie im Foyer der Aula des Hollenberg Gymnasiums und wartet geduldig auf ihren Auftritt. Die ein oder andere Kollegin macht schon mal eine Atemübung, ein bisschen Gesichtsgymnastik oder schließt die Augen – nicht so Brigitte Deneke. „Bei diesem Chorleiter bin ich nicht im geringsten aufgeregt“, schmunzelt die 71-Jährige, „der strahlt so eine Ruhe aus.“

  Jener beruhigende Dr. Dirk van Betteray erwartet derweil seine Sängerinnen auf der Bühne zum ersten Auftritt eines Chores anlässlich des Zuccalmaglio-Wettbewerbs in Waldbröl. Wohl waren die Damen aus Rossenbach in früheren Zeiten schon Gast beim Festival, doch es bedarf einer langen und intensiven Vorbereitungszeit, so dass sie einige Jahre pausierten und erst gestern wieder antraten, um sich mit anderen Chorgrößen aus NRW zu messen.

  „Wir wollen vor allem viel schöne Musik hören“, erbat sich Hermann Otto, Präsident des Chorverbandes NRW, zu Beginn der Veranstaltung und übergab das Mikrofon an Landeschorleiter Prof. Michael Schmoll, der gemeinsam mit Claudia Rübben-Laux und Helmut Pieper in der Jury saß.

  Für die 13 Chöre ging es natürlich darum, möglichst gut abzuschneiden bei diesem Leistungssingen in der Stadt der Volkslieder, die schließlich als Geburtsstadt von Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio geradezu prädestiniert ist, Austragungsort für ein hochkarätiges Wettsingen zu sein. Aus Oberberg sind am Sonntag vier Chöre auf der Teilnehmerliste: Außer den Rossenbacherinnen tritt der Frauenchor Oberbantenberg sowie die Chorgemeinschaft Nümbrecht und das Vokalensemble A Cappella Köln mit van Betteray vors Publikum.

  Brigitte Deneke und ihre Freundin Irene Schneider fungieren mit ihren Chorkolleginnen an diesem Vormittag als „Eisbrecher“, wie Friedrich Steinberg, der Vorsitzende des Sängerkreises, zufrieden feststellt. Genau wie alle anderen intonieren sie vier Lieder, die einen Gesamtblick auf ihr Repertoire geben sollen – von modern bis 19. Jahrhundert. Ulrich E. Hein führt im Kostüm des alten Zuccalmaglio amüsant durchs Programm, verstrickt sich in heitere Dialoge und nimmt dem ein oder anderen Sänger

  Nach sechs Stunden Singen hat die Jury entschieden: Der Frauenchor Rossenbach und A Cappella Köln errangen in der höchsten Leistungsstufe A Gold, der Frauenchor Oberbantenberg und die Chorgemeinschaft Nümbrecht erhielten in der Stufe B Silber.

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