Bahnhof RösrathGetrennte Unterführungen für Fußgänger und Autoverkehr

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Rösrath – Über die künftigen Unterführungen am Bahnhof Rösrath und Details der Pläne informierten sich rund 50 Bürger. Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau (Straßen NRW) standen sieben Stunden lang Rede und Antwort, der Infotag im Bürgerforum Hoffnungsthal war Teil des vor kurzem begonnenen Planfeststellungsverfahrens. Der Bahnübergang Gerottener Weg soll verschwinden, an seiner Stelle soll eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Für Autofahrer wird eine weitere Unterführung nördlich des Bahnhofs gebaut, das Gebrauchtwarenkaufhaus des Vereins „Arbeit für Rösrath“ muss dafür abgerissen werden.

Die Pläne im Detail

So weit, so bekannt. Doch das genaue Fragen förderte viele weitere Informationen zutage:

So ist die Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung keine gerade, kurze Strecke, sondern eine langgestreckte Rampe mit Kurven – ähnlich gestaltet wie der barrierefreie Zugang zum Gleis 2 am Bahnhof, der zurzeit in Bau ist. Damit wird die Querung der Bahnstrecke etwas unbequemer, aber das bisherige Warten an der Schranke entfällt. Eine Unterführung mit gerader Strecke wäre nicht sinnvoll, weil ein sehr starkes Gefälle entstehen würde. Auch ein Weiterbestehen des überirdischen Übergangs wäre nicht im Sinn der Deutschen Bahn: Denn sie will den Betrieb auf der Strecke sicherer gestalten und Störungen durch den Übergang ausschließen. Ohne den Übergang ist ein dichterer Fahrplan-Takt machbar – ohne Warteschlangen an der Schranke.

Um ein starkes Gefälle zu vermeiden, ist auch die Unterführung für Autos, die nördlich des Bahnhofs entsteht, eine langgezogene Strecke. Sie wird jeweils durch einen Kreisel an die Hauptstraße und an die Bensberger Straße angebunden. Außerdem muss die Fahrbahn der Bensberger Straße vor der Unterführung etwas tiefer verlaufen als bisher, um das nötige flache Gefälle zu erreichen. Die Anlieger dort fahren künftig erst auf die heute bestehende Straße und gelangen über sie zur künftigen Bensberger Straße. Damit rückt der Durchgangsverkehr etwas von den Grundstücken weg.

Bahnübergang Im Frankenfeld

Für Fußgänger und Radfahrer ist die Auto-Unterführung nicht gemacht, denn diese können auch den nahen Bahnübergang Im Frankenfeld benutzen, der weiterbestehen soll. Allerdings ist ein sehr schmaler „Notgehweg“ in der Unterführung vorgesehen, und Radfahrer können auch die Fahrbahn benutzen – zum Beispiel, wenn sie ortsunkundig sind.

Schließlich ist für die künftige Anlage ein Regenrückhaltebecken nötig, es soll südlich des Discounters Lidl am Bahnhof entstehen. Es soll eine begrünte Oberfläche erhalten.

Positive Reaktionen

Projektingenieur Thorsten Wurm von Straßen NRW nimmt an, dass 90 Prozent der Interessierten im Bürgerforum grundsätzlich positiv auf das Bauprojekt reagierten. Die Übrigen seien aus „unterschiedlichen Gründen“ kritisch. Die Dauer des Planfeststellungsverfahrens kann er nicht abschätzen, sie hänge von den vorgebrachten Einwendungen zu dem Projekt ab, die im Zuge des Verfahrens zu prüfen seien. Es ist aber von mindestens zwei Jahren auszugehen. Damit könnten die Bauarbeiten frühestens 2018 beginnen. Wurm rechnet mit etwa drei Jahren Bauzeit. Das Projekt soll 9,17 Millionen Euro kosten. Bund, Land und Deutsche Bahn übernehmen davon je ein Drittel.

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