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Bergische WanderwocheNaturschutzbeirat kritisiert pauschale Genehmigung von Routen

Lesezeit 2 Minuten
Um die Natur zu schonen, mussten Teilnehmer der Wanderwoche hier im Gänsemarsch gehen.

Um die Natur zu schonen, mussten Teilnehmer der Wanderwoche hier im Gänsemarsch gehen.

Rhein-Berg – „Pauschale Genehmigungen für die nächsten drei Jahre? Das geht gar nicht“, sagte Mark vom Hofe, Vorsitzender des rheinisch-bergischen Naturschutzbeirats, und machte seinem Unmut über die Antragstellung für die Touren der jüngsten Bergischen Wanderwoche Luft.

Auch dass die Genehmigungsanträge erst knapp vor Beginn der Wanderwoche gestellt worden seien, sei dem Naturschutzbeirat nicht zuzumuten, so vom Hofe.

Genehmigungsgebühren von mehreren Tausend Euro

Wie berichtet hatte die Naturarena Bergisches Land die Touren, die durch Naturschutzgebiete führen, in Rhein-Berg genehmigen lassen müssen. Auch Touren, die über bereits geprüfte zertifizierte Wanderrouten verliefen, wurden abermals vom Kreis aufwendig geprüft; Genehmigungsgebühren von mehreren Tausend Euro fielen an.

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Naturarena und Kreis hatten im Anschluss in Aussicht gestellt, dass die Genehmigungen dafür auch für drei Jahre gültig seien.

Im Naturschutzbeirat räumte der neue Naturarena-Geschäftsführer Tobias Kelter ein, dass die Anträge zu kurzfristig gestellt worden seien. Er wies aber auch darauf hin, dass die Genehmigungspraxis in den vergangenen Jahren in Rhein-Berg anders gehandhabt worden sei und zudem stark von jener in Oberberg abweiche. Dort hatte der Kreis auf eine Detailprüfung der Touren verzichtet.

Gruppe des Naturschutzbeirates soll Lösungsvorschläge erarbeiten

Kelter machte deutlich, dass die Naturarena daran interessiert sei, eine Reihe von Touren für mehrere Jahre genehmigen zu lassen, um dann während der jährlichen Wanderwoche darauf zurückgreifen zu können. Auch sei eine Beteiligung der Wanderer an den Genehmigungskosten denkbar, allerdings eher in symbolischer Höhe von einem bis 1,50 Euro.

Um die Kuh vom Eis zu bekommen, schlug Dezernent Gerd Wölwer vor, sich in einer kleineren Gruppe zusammenzusetzen und nach einer Lösung zu suchen. Dabei machte er deutlich, in welcher Zwickmühle sich die Verwaltung befinde: „Entweder kann ich mich mit der Öffentlichkeit anlegen über die Frage »Warum machen die so aufwendige Genehmigungen?«, oder ich lege mich mit dem Naturschutz an, wenn nicht genau genug geprüft wird.“ Klar sei aber auch: „Mit Gebühren nützen wir der Natur nicht.“

Im August soll nun eine Gruppe des Naturschutzbeirats mögliche Lösungsvorschläge erarbeiten.

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