25 IdeenKirchengebäude St. Maria Königin in Frankenforst soll stehen bleiben

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Viele Ideen gibt es für die Zukunft von St. Maria Königin. Der Entwurf eines Studenten sieht den Umbau zu einer Museumskirche vor.

Viele Ideen gibt es für die Zukunft von St. Maria Königin. Der Entwurf eines Studenten sieht den Umbau zu einer Museumskirche vor.

  • Die Meinungen darüber, wie es mit der Kirche St. Maria Königin in Frankenforst weitergehen kann, klaffen immer noch weit auseinander.
  • Ein möglicher Abbruch nach der Profanierung ist aber vom Tisch.
  • 25 Ideen für eine aufgegebene Kirche sind eingereicht worden. Davon stammen 15 von Studenten.

Bergisch Gladbach – Die Meinungen darüber, wie es mit der Kirche St. Maria Königin in Frankenforst weitergehen kann, klaffen immer noch weit auseinander.

Aber die Schärfe ist raus. Denn Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Johann Baptist sind von ihrer strikten Linie abgerückt. Ein möglicher Abbruch nach der Profanierung ist vom Tisch.

25 Ideen für eine aufgegebene Kirche sind eingereicht worden. Davon stammen 15 von Studenten. Für alle gilt eins gleichermaßen, wie bei der Präsentation im Gemeindezentrum in Refrath deutlich wurde: Das Kirchengebäude soll so, wie es ist, erhalten bleiben. Auch wenn es innen gar nicht mehr oder nur noch teilweise für Gottesdienste und Gemeindearbeit genutzt wird. „Das nehmen wir ernst“, sagte Barbara Voll-Peters, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, zu den rund 60 Zuhörern.

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Das Kirchengebäude soll also möglichst stehen bleiben, aber auf den umliegenden Grundstücken soll etwas Neues entstehen. An der Klage gegen den Denkmalschutz will die Kirchengemeinde aber trotzdem festhalten, betonte Egon Plattner, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Köln läuft noch. Ein Termin für die Verhandlung steht noch nicht fest.

Damit hat sich die größte Sorge der Bürgerinitiative „Rettet Maria Königin“, dass die Kirche abgebrochen wird, zwar erledigt. Aber trotzdem gibt es bei einigen Mitstreitern noch Zorn und Enttäuschung. „All die Überlegungen, was mit der Kirche geschehen soll, hätten Sie anstellen müssen, bevor der Antrag zur Profanierung eingereicht wurde“, beschwerte sich ein älterer Mann. „Hände weg von den vielen Kunstwerken in der Kirche“, fügte ein anderer Mann hinzu. Einem weiteren Zuhörer widerstrebte es, dass die Begriffe Wirtschaftlichkeit und Seelsorge gegeneinander aufgerechnet würden. „Gut, dass das Schwarz-Weiß-Denken endlich aufgehört hat“, lautete eine weitere Stimme. Schön sei es, wenn ein sakraler Raum eingerichtet würde.

Einige der Nutzungsvorschläge hat die Projektgruppe – bestehend aus drei Mitgliedern des Pfarrgemeinderates, drei Mitgliedern des Kirchenvorstandes sowie einer Bürgerin – bereits auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Demnach erteilt das Erzbistum Köln schon im Vorhinein der Nutzung der Kirche als Zentrum für orthodoxe oder syrische Christen eine Absage. Die Begründung lautet, es bestehe kein entsprechender Bedarf. Zudem sei ungeklärt, wer dann für die Sanierung der verschimmelten Kirche geradestehe. Der Einzug eines Kindergartens in katholischer Trägerschaft komme ebenfalls nicht in Frage – aus Kostengründen. Die Chancen, den Kirchenturm als Kolumbarium zur Aufbewahrung von Urnen umzubauen, gehen auch gegen Null. Die Nachfrage sei zu gering. In Köln gebe es eine solche Begräbnisstätte, die aber nicht ausgelastet sei, so der Einwand des Erzbistums.

Realistisch erscheinen dagegen die Vorschläge für soziale Wohnprojekte auf den umliegenden Grundstücken. Auch die Bürgerinitiative hat zusammen mit den Architekten Bruno Franken und Jürgen Kreft einen detaillierten Projektentwurf vorgelegt, der in diese Richtung geht. Das Prinzip: Die Grundstücke an der Straße Im Hain und an der Frankenforster Straße werden verkauft. Aus dem Erlös könnten Sanierung und Umbau der Kirche finanziert werden.

Ein weiteres Zugeständnis der Kirchengemeinde ist die Zusage, sich an der Planungsphase für eine neue Nutzung zu beteiligen. Allerdings ohne jegliches finanzielles Engagement, wie Plattner betonte. Für den Architekten Bruno Franken ist das immer noch zu wenig Einsatz: „Die Kirchengemeinde ist hier in der Verantwortung. Sie müssen sich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass hier etwas Sinnvolles entsteht.“

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So geht es weiter

Die Projektgruppe wird alle Vorschläge in ihre Beratung aufnehmen und das Ergebnis dem Kirchenvorstand und dem Pfarrgemeinderat vorstellen. Ziel ist es, ein gemeinsames Votum für eine spätere Nutzung beim Erzbistum abzugeben. Über den Profanierungsantrag entscheidet Erzbischof Rainer Maria Woelki. Dazu wird er im November den Priesterrat hören. Auch die Stellungnahme der Bürgerinitiative gehört dazu. (ub)

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