Bergisch GladbachStrunde im Buchmühlenpark wird von etlichen Pflanzen befreit

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Die Pflanzen in der offenen Strunde werden einzelnen zurückgenommen.

Die Pflanzen in der offenen Strunde werden einzelnen zurückgenommen.

Bergisch Gladbach – Es grünt, wächst, sprießt und wuchert, was das Zeug hält. Die Pflanzen im neuen offenen Verlauf der Strunde auf dem Areal Buchmühle in Bergisch Gladbach gedeihen gut. So gut, dass vom Wasser der Strunde zeitweise nichts mehr zu sehen ist.

Der üppige Pflanzenwuchs findet bei den Gladbacher Bürgern allerdings ganz unterschiedlichen Gefallen. „Einigen Leuten gefällt es, andere beschweren sich darüber“, berichtet Dagmar Reuscher, Ingenieurin beim Abwasserwerk Bergisch Gladbach. Noch sei der Wasserfluss in der Strunde wegen der laufenden Arbeiten an den Bauprojekten Strunde hoch vier nur provisorisch.

„Das sieht doch so nicht aus.“ „Das kann doch so nicht bleiben.“ Diese Kritik zum starken Pflanzenwuchs ist von Passanten an der Strunde häufiger zu hören. Dagmar Reuscher, die auch im Strundeverband und vor Ort im Baustellenbüro tätig ist, bestätigt das: „Viele Bürger möchten wissen, ob die Gestaltung so bleibt oder noch verändert wird.“

Mehr Wasser verdrängt Wachstum

Hier kann die Ingenieurin, die sich auch mit der Gewässerökologie gut auskennt, beruhigen: „Es fließt dort zurzeit erheblich weniger Wasser, als es zukünftig der Fall sein wird. Wenn sich mit mehr Wasser die Fließgeschwindigkeit erhöht, werden sich auch die Pflanzen nicht mehr so ausbreiten können.“

Aktuell wird mit einer Pumpe Wasser in die offene Strunde geleitet. Ohne die Pumpe wäre das Flussbett völlig trocken, so Dagmar Reuscher. Bis März 2017 soll das Verteilerbauwerk in der Odenthaler Straße fertig sein über das auch die offene Strunde mit ausreichend Wasser versorgt wird. „Da der Zulauf über ein spezielles Fensterchen im Bauwerk erfolgt, kann es auch nicht passieren, dass zu viel Wasser eingeleitet wird.“

Seeschwaden, Weidenröschen, Iris, Blutweiderich, Pestwurz, Wasserdost, Mädesüß, Binsen und Gräser. Diese und andere Pflanzen sprießen an der Strunde. Der schöne Blühaspekt habe bei der Gestaltung des freigelegten Flusses im Vordergrund gestanden, erklärt die Ingenieurin. Ein Landschaftsarchitekt sei damit beauftragt worden.

Nicht zuletzt durch Pflanzaktionen verschiedener Vereine ist das Grün so üppig geworden. Um den Bewuchs nun zu stutzen, wird nicht einfach zur Sense gegriffen. „Die Pflanzen werden einzeln zurückgenommen“, erklärt Dagmar Reuscher. Der Strundeverband hat damit die Gewässerunterhaltung des Abwasserwerkes beauftragt und finanziert die Arbeiten auch.

Mit einem großen Greifer nehmen die Mitarbeiter reichlich Grün aus dem Flussbett. Mit einem Einsatztag ist die Aktion nicht erledigt. Zum einen sollte es nicht regnen, zum anderen füllt das überschüssige Grün mehr als eine Wagenladung. Zum Vorschein kommen dann wieder die großen Findlinge – ja, und die Strunde.

Die Kosten

Die Gesamtkosten für die Bauprojekte Strunde hoch vier betragen rund 24 Millionen Euro. Davon werden 15 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Vom Förderprogramm Regionale 2010 kommen 2,4 Millionen Euro, das sind 80 Prozent, für die Gestaltung von Buchmühlenpark und Forum-Park.

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