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Gladbacher InnenstadtÜberfall auf Juweliergeschäft - Räuber bittet um Verzeihung

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Prozessauftakt in Bonn. (Symbolbild).

Prozessauftakt in Bonn. (Symbolbild).

Bergisch Gladbach – Mit einem spitzen Werkzeug, womöglich einem Schraubenzieher, hat ein drogenabhängiger Räuber (34) Anfang Juli die 43-jährige Verkäuferin eines Juweliergeschäftes in der Bergisch Gladbacher Fußgängerzone bedroht und 185 Euro aus der Kasse erbeutet. Am Dienstag sahen sich Täter und Opfer vor Gericht wieder. Während der vielfach vorbestrafte Michael Kleber (Namen geändert) mit leiser Stimme um Verzeihung bat, appellierte Opfer Doris Sommer an ihn, daran zu denken, was eine solche Tat mit den Opfern anrichten könne.

Mit dem Urteil, zwei Jahren und drei Monaten Haft für einen „schweren Raub im minder schweren Fall“ und einen „Diebstahl im besonders schweren Fall“, folgten am Ende Richterin Birgit Brandes und ihre beiden Schöffinnen dem Antrag der Staatsanwältin. Neben der jetzt verhängten Freiheitsstrafe hat Kleber aber zudem den Widerruf verschiedener Bewährungen zu erwarten.

Bei dem Diebstahl ging es um Klebers Versuch, kurz nach dem Raub am Mittag des 1. Juli ein fest angekettetes Fahrrad auf dem Konrad-Adenauer-Platz zu knacken und damit wegzufahren. Dabei war der in Gladbach lebende gebürtige Kürtener beobachtet und von der Polizei festgenommen worden.

Taten eingeräumt

Vor dem Bensberger Schöffengericht räumte Kleber gestern über seinen Anwalt Dr. Karl-Christoph Bode die beiden Taten unumwunden ein. Er sei nach einer Therapie wieder rückfällig geworden und habe an dem Tag nur noch daran danken können, wie er an Geld komme, um sich Heroin zu kaufen. „Außer Kontrolle“ sei er gewesen, als er das Geschäft auf der Hauptstraße betreten habe.

Das Opfer beschrieb in seiner Aussage nicht nur die Tat: wie Kleber gesagt habe, dass dies ein Überfall sei, wie er ihr das Werkzeug gezeigt habe und ihr gesagt habe, sie möge ruhigbleiben, „dann tue ich Ihnen auch nichts“. Sie beschrieb auch ihre Empfindungen: „Natürlich hatte ich Angst.“

Eine Bekannte von ihr sei bereits Opfer eines Verbrechens geworden. Sie selbst sei seit dem Überfall vorsichtiger geworden: „Es kann immer und überall etwas passieren.“ Heute schaue sie grundsätzlich genau hin, ob die Kunden etwas in der Hand hielten, wenn sie das enge Geschäft beträten, und sie halte danach auch mehr Abstand zu ihnen.

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