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Grundschulsanierung HerkenrathDrei Klassen werden an anderen Orten unterrichtet

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Der Westtrakt der  Grundschule Herkenrath ist für den Schulbetrieb gesperrt, weil Teile der Gebäudekonstruktion marode sind.

Der Westtrakt der  Grundschule Herkenrath ist für den Schulbetrieb gesperrt, weil Teile der Gebäudekonstruktion marode sind.

Bergisch Gladbach – Der Westtrakt der Grundschule Herkenrath wird bis voraussichtlich Mitte November gesperrt. Weil bei Kontrollen im Sommer festgestellt worden war, dass Teile des Stahlbetontragewerks verrostet sind, wird dieser Gebäudeteil jetzt saniert. Gestern wurden an der Fassade die ersten Gerüste aufgebaut. Drei Schulklassen, die bisher ihre Unterrichtsräume hier hatten, mussten das Domizil wechseln. Ihnen gewährt das benachbarte Schulzentrum Herkenrath Asyl. Die übrigen Klassen können in der Grundschule bleiben, müssen aber als Pausenhof übergangsweise auch den Schulhof des Schulzentrums nutzen.

Vor 40 Jahren in Modulen erbaut

Die Schule in Herkenrath wurde vor rund 40 Jahren in einer sogenannten Modulbauweise errichtet. Nach Angaben der Stadt wurden nun zahlreiche schadhafte Ankerköpfe an Spanngliedern festgestellt, die die Frontrahmen der Module mit den Bodenplatten beziehungsweise Geschossdecken verbinden.

Ursache für den Rost an den Verankerungen könnte chloridhaltiger Vergussmörtel sein, der beim Bau der Raumzellen-Module bis 1972 eingesetzt wurde. Daher ist der zu einem anderen Zeitraum errichtete Ostflügel offenbar nicht betroffen. „Die freigelegten Ankerköpfe werden bei den anstehenden Arbeiten entrostet, mit Rostschutz versehen und neu vermörtelt“, sagt Marion Linnenbrink, Pressesprecherin der Stadtverwaltung. An etwa 28 Stellen seien die Ankerköpfe allerdings so stark geschädigt, dass sie zusätzlich durch neu anzufertigende Stahlplatten und Ankerstangen verstärkt werden müssten. Die Höhe der zu erwartenden Baukosten konnte die Verwaltung gestern noch nicht beziffern. Nach Abschluss der Arbeiten sei aber „die Standsicherheit des Bauwerks für die nächsten Jahre wieder hergestellt“, so die Stadt in einer Pressemitteilung. Um die Belastung für die Schule so gering wie möglich zu halten, sollen Teile der Arbeiten in den Herbstferien durchgeführt werden.

"Umzug ist eine Herausforderung"

Die Abstimmung mit der Stadt klappe gut, die Eltern seien vorab informiert worden, sagt Bärbel Zimmermann. Sie hat gerade erst das Amt der Schulleiterin übernommen und führt jetzt eine Schule im Ausnahmebetrieb. „Der Umzug war schon eine große Herausforderung“, sagt sie.

Insgesamt 73 der insgesamt 192 an der Gemeinschaftsgrundschule Herkenrath unterrichteten Schüler – die Klassen 2 A und 2B sowie 4B – haben vorübergehend ihren Klassenraum im Schulzentrum. „Wir sind nahe dran, aber doch getrennt“, sagt Zimmermann.

Unterricht an unterschiedlichen Orten

Die Fachlehrer wechselten für ihre Stunden in das andere Gebäude hinüber. Die Wiedervereinigung der getrennten Grundschüler erfolgt in den Pausen, wenn sich alle auf dem großen Schulhof der Realschüler und Gymnasiasten treffen. „Dort ist dann auch unsere Pausenaufsicht anwesend“, berichtet Bärbel Zimmermann. Nur die üblichen Pausenspielsachen könnten dort nicht genutzt werden,. „Aber es ist ja ein überschaubarer Zeitraum“, sagt die Pädagogin. Zumal Schüler und Lehrer in Herkenrath an Provisorien gewöhnt sind. Weil nebenan die große Sporthalle renoviert wird, müssen die Grundschüler für den Sportunterricht nach Moitzfeld ausweichen, und auch ein Teil des künftigen Schulhofs soll neu gestaltet werden. „Alles im Umbruch“, sagt Zimmermann lächelnd, aber der Unterrichtsbetrieb laufe, Feste und Aktivitäten seien nicht gefährdet: „Das Provisorium funktioniert.“

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