HerrenstrundenEin Paradies für den seltenen Aprikosenbaum

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Die Ernte fällt wieder üppig aus.

Die Ernte fällt wieder üppig aus.

Bergisch Gladbach – Die Aprikose soll ihren Ursprung in China haben. Andere Quellen besagen, dass sie um 3000 vor Christus zum ersten Mal in Indien kultiviert worden sei. Eines ist jedoch unumstritten: Das Hauptanbaugebiet der Steinfrucht mit der samtigen Haut und hellgelber bis orangeroter Farbe ist die Türkei. Ein weiteres Anbaugebiet ist jetzt in Herrenstrunden, im Garten von Waltraud und Ado Eschbach an der Straße Strunder Delle. Mehrere Meter rankt sich ein stattlicher Aprikosenbaum an der Südostseite von Eschbachs Haus in die Höhe. Rund 20 Kilogramm Früchte will der Hobbygärtner dieses Jahr von seiner Hauswand pflücken.

Eschbach ist wie die Jungfrau zum Kinde zu seinem Aprikosenbaum gekommen. „Es war der Freitag, an dem der Unfall in dem Atomkraftwerk in Fukushima bekannt wurde“, erinnert sich der Hobbygärtner. An diesem 11. März 2011 kaufte er zwei Pfirsichbäume in einer Gärtnerei. „Einer der beiden sollte ein Weinbergpfirsich sein“, erinnert sich Eschbach. Ein Jahr später blühte der Baum zum ersten Mal. Die Blüten waren schöner und größer als die eines Pfirsichbaums. Nun war klar: Der Gärtner hatte Eschbach einen Aprikosenbaum verkauft. Der 65-Jährige hatte allerdings wenig Hoffnung, dass er Früchte ernten würde: „Es ist in unseren Breitengrad eher selten, dass eine Aprikose trägt“, sagt Eschbach.

Wenige Monate später zeigte sich, dass er unrecht hatte. Der ganze Baum war voller Früchte. Eschbach: „Ich musste mehr als ein Drittel der Früchte im unreifen Zustand pflücken. Es waren so viele Aprikosen am Baum, dass diese den Baum ausgelaugt hätten.“ Im Zweijahresabstand trägt der Baum und bereitet im Hause Eschbach einiges an Arbeit. „Zuerst einmal essen wir natürlich das frische Obst von unserem eigenen Baum“, sagt Waltraud Eschbach, die die Liebe zum Garten mit ihrem Ehemann teilt. Wenn dann die Nachbarn mit kleinen Geschenken vom Aprikosenbaum versorgt sind, geht es im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte. Marmelade wird gekocht, Kompott und Obst wird eingeweckt und Kuchen wird gebacken. Die Vorräte im Keller der Eschbachs sind schier unerschöpflich.

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